Aktion : Menschenrechte-Chor sucht Sänger in zehn Sprachen
Wuppertal Die Teilnahme soll kostenlos bleiben. Daher wird auf Gut für Wuppertal gesammelt.
Die Probe des Menschenrechte-Chors in der Börse begann ein bisschen anders als sonst. Statt Stimm- und Lockerungsübungen gab es eine Geburtstagsüberraschung für Chorleiterin Anna Luca Mohrhenn. Aus voller Kehle stimmte die Sängerrunde „Happy Birthday“ an, und die Musikerin hörte zu – lachend und mit feuchten Augen.
Regina, die an diesem Montagabend das erste Mal dabei war, traute sich und sang das Ständchen mit. „Diese Stimmung hier gefällt mir schon mal gut“, meinte sie, als alle im Stuhlkreis Platz nahmen. Es störte sie nicht, dass sie in der Runde klar die Älteste war. Am Projekt „Sing Human Rights“ war sie nicht nur interessiert, weil sie Chorerfahrung hat. Als „politischer Mensch“, sagte Regina, sei ihr das Thema Menschenrechte wichtig.
Projektleiterin Karin Böke freute sich über das neue Gesicht. Denn die Altersgrenze von 27 Jahren, mit der „Sing Human Rights“ im Februar gestartet ist, ist mittlerweile aufgehoben. „Wir möchten größer und bunter werden“, betonte Böke. Dafür spricht auch der Flyer in zehn Sprachen, mit dem das Projekt seinen Neustart im September beworben hat.
„Man geht zur Probe und trifft ganz tolle Individuen“, sagte Valerie, die seit dem Frühjahr mitsingt. „Hier wird jeder akzeptiert, wie er ist. Und ich muss kein ausgebildeter Sänger sein.“ Selbst die, die höchstens mal ein Liedchen unter der Dusche trällern, sind willkommen. Das niedrigschwellige Angebot mag der Grund sein, dass bei aktuell einem Dutzend Choristen die Männer in der Mehrheit sind. In der Chorlandlandschaft ist das eine echte Ausnahme.
Am musikalischen Programm hat sich indes nichts geändert. Auch beim Konzert am 7. Dezember stehen die von Axel Christian Schullz vertonten Menschenrechtsartikel neben Songs der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und Stücken, die von den Chormitgliedern kommen und das Menschenrechtsthema mit ihren Erfahrungen anreichern.
Diese Stücke entstehen in den Wochenend-Workshops, die bis zum Konzert einmal im Monat stattfinden. Da ist Zeit genug, um in Gruppenarbeit an Texten und Melodien zu feilen. Es gehe darum, erklärte Pia, „dass von jedem mindestens eine Zeile dabei ist.“