Kultur Künstler sorgen im Netz für Abwechslung

Elberfeld. · Internetplattform „Live aus Wuppertal“ bietet Kabarett, Musik und Kleinkunst.

 Jonathan Rabanus und Martin M. Müller haben die Hasenschule in ein TV-Studio umgebaut.

Jonathan Rabanus und Martin M. Müller haben die Hasenschule in ein TV-Studio umgebaut.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Künstlern, die aufgrund der Corona-Pandemie ihre Auftritte absagen mussten, eine Plattform geben – das ist die Idee hinter „Live aus Wuppertal“. Jonathan Rabanus, Martin M. Müller und Aaron Mucke, drei Experten der Wuppertaler Unterhaltungsbranche, geben den Künstlern so die Möglichkeit, ihre Musik im Rahmen eines Livestreams zu präsentieren.

„Künstler, Kameraleute und Techniker sind die ersten, die keine Arbeit mehr haben. Dennoch sind sie ein wichtiger Baustein unserer Gesellschaft“, sagt Jonathan Rabanus. Er ist Inhaber einer Mediaagentur, die unter anderem für die Videoaufnahmen rund um den BHC verantwortlich ist. Er, der gerade selbst von der Krise betroffen ist, konnte die Hasenschule für seine Idee von „Live aus Wuppertal“ gewinnen, die ihm ihre Räume an der Friedrich-Ebert-Straße zur Verfügung stellt.

Gemeinsam mit Martin M. Müller, der als „Aerovision“ einen Ü-Wagen unterhält, damit unter anderem die Sprengung des sogenannten Weißen Riesen, eines Hochhauskomplexes in Duisburg, übertrug, holte Rabanus dann noch Kameramann Aaron Mucke ins Boot. Der ist mit seiner Firma „Cinemuck“ für TV-Sender wie Arte unterwegs und nimmt Konzerte auf.

Gemeinsam bauten die Beteiligten die Halle zu einem TV-Studio um, das den Künstlern die gesamte technische Ausrüstung stellt. „Wir wollen jeden Abend per Livestream Künstlern die Möglichkeit bieten, ein wenig Freude und Ablenkung nach draußen zu senden“, beschreibt Rabanus das Ziel des Trios. „So erfahren Kabarett, Musik und Kultur Wertschätzung, die sie sonst nicht immer so bekommen“, sagt Müller, der mit seinen Freunden gern jeden Tag rund drei bis fünf Stunden in das Projekt investiert. Müller sieht das Trio derzeit als Werbeagentur für alle Künstler im Bergischen Land. „Die werden jetzt für eine gewisse Zeit wahrgenommen. Mit Glück rettet man das auch in die Zeit nach dem Coronavirus.“

Die einzelnen Auftritte werden live über die Plattform Youtoube gestreamt. Über Facebook und Instagram wird darauf noch zusätzlich hingewiesen. „Wir machen das, weil im Moment etwas gemacht werden muss“, sagt Müller. Er hofft, dass die Gesellschaft nach diesen eingeschränkten Zeiten vielleicht auch die Kleinkunstbühnen öfter besucht.

Das Programm wird
kurzfristig aufgestellt

Das Programm wird kurzfristig und spontan aufgestellt. „Je nachdem, wer sich wann meldet, verabreden wir die Auftritte auch relativ spontan“, sagt Rabanus. Finanzen spielten im Vordergrund keine Rolle. „Es ist von den Künstlern für die Wuppertaler“, sagt Rabanus.

Mit Vladimir Burkhardt und Oleg Yakushov sowie Didgeridoo-Vitouse Alfonso Gravina traten am Wochenende die ersten Künstler auf. Am Montag rockte Elvis-Imitator „King Eddy“ die Bühne. Am Dienstag ging das „Talfahrt“-Trio Ulrich Rasch, Jens Neutag und Jürgen Scheugenpflug für einen Spontanauftritt auf die Bühne. Auf die Schutzvorschriften und den nötigen Abstand wurde natürlich wert gelegt.

Unter live-aus-wuppertal.de wird das Programm immer wieder neu bekannt gegeben.

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