Hilfe für Tunesien Wuppertaler Krankenwagen für Tunesien

Verein will sich um die Menschen im tunesischen Tabarka kümmern.

Wuppertal. Als in Tunesien Ende 2010 Unruhen ausbrachen, war die Hoffnung der Menschen auf eine bessere Zukunft groß. Viel hat sich seitdem in Tunesien getan und doch nicht genug: Gerade die Landbevölkerung leidet immer noch unter der Verarmung — an vielen Stellen fehlen notwendige medizinische Geräte, die Arbeitslosigkeit unter qualifizierten Jugendlichen ist groß.

Heute: Aufbruch mit dem neuen Krankenwagen für Tabarka

Das möchte der 2011 auf Initiative Wuppertaler Familien mit tunesischen Wurzeln gegründete „Verein zur Förderung der Städtefreundschaft zwischen Wuppertal und Tabarka und seinem Umland e.V.“ — kurz Tabarka e.V. — ändern. Als erster Schritt soll dem Krankenhaus geholfen werden: „Die Krankenwagen dort waren völlig schrottreif, es gab noch nicht einmal Liegen“, berichtet der Landtagsabgeordnete und Vereinsvorsitzende Dietmar Bell (SPD). „Als wir die Fotos vergangenes Jahr zwei Unternehmen zeigten, sagten sie spontan ’Da helfen wir’.“ Die Unternehmen hielten Wort: Heute morgen um 5 Uhr brechen das Ehepaar Holl, der Wuppertaler Busfahrer Dietmar Bell mit zwei von der Wuppertaler Firma Kießling und dem Kölner Unternehmen Accon gespendeten und vollausgestatteten Krankenwagen im Wert von 50.000 Euro nach Tabarka in Tunesien auf.

„Für die Menschen da unten ist das eine tolle Sache, dass das endlich geklappt hat“, berichtet Bell. Damit soll die Arbeit des Vereins, der mittlerweile 60 Mitglieder hat, aber noch lange nicht beendet sein: „Was wir machen wollen, ist Hilfe zur Selbsthilfe schaffen. Tunesien ist kein Entwicklungsland. Gerade die junge Bevölkerung ist hochgebildet“, erklärt Gerd Holl. Bereits im vergangenen Jahr besuchte eine Gruppe aus Tabarka Wuppertal, um kommunale Selbstverwaltung zu lernen und sich hier Anregungen zu holen. Mit einem Jugendaustauschprogramm bekamen Jugendliche aus beiden Städten die Möglichkeit, die fremde Kultur kennen zu lernen. Auch eine Schul-Patenschaft für Kinder aus armen Familien ist geplant.

Ein ganz großer Traum des Vereins ist es aber, das berühmte internationale Jazzfestival zurück in die Stadt zu bringen, denn auch dafür ist die Küstenstadt nahe der algerischen Grenze berühmt.

Unter Urlaubern gilt Tabarka dank seiner Strände und Korallenriffe, aber auch dank seiner Geschichte als römische Handelsstadt als Geheimtipp.

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