Wuppertaler Kleingärten (9): Eine Parzelle zum Sechzigsten
Seine Frau Gudrun wünschte sich einen Kleingarten. Dieser Wunsch war Wolfgang Nikula Befehl.
Wuppertal. Zwölf Jahre ist es nun bereits her, dass das Ehepaar Nikula seinen Kleingarten im Drosselweg des Vereins Oststadt bezog. Damals war die kleine Parzelle ein Trümmerfeld, überall war Wildwuchs. Der Grund: Der ehemalige Pächter war durch seine lange Krankheit nicht mehr in der Lage, sich ums Rasenmähen oder Heckenschneiden zu kümmern.
Wolfgang Nikula, heute 73 Jahre alt, hatte zur selben Zeit nur noch zwei Arbeitsjahre bis zu seiner Pensionierung vor sich. Parallel dazu begann seine Frau Gudrun, sich langsam Sorgen zu machen: „Damals habe ich ihm gesagt: Wolfgang, du hast ja gar kein Hobby. Was willst du nur mit der vielen Freizeit anfangen?“
Sie selbst wünschte sich bereits lange einen Kleingarten. „Ich bin in einer Großfamilie aufgewachsen. Wir waren Selbstversorger“, erzählt die heute 72-Jährige von ihrer Kindheit. Das Gemüse kam damals aus dem eigenen Garten direkt in den Kochtopf und von dort aus auf den Esstisch.