Wuppertaler Kleingärten (1): Paradiese im Grünen

Die Kleingartenvereine locken auch verstärkt junge Familien an. An Nachwuchs mangelt es nicht.

Wuppertal. Ein Frühling wie aus dem Bilderbuch. In den rund 7000 Wuppertaler Kleingärten dürfte die Vorfreude auf die kommenden Tage riesengroß sein, denn die Wetterfrösche versprechen weiterhin perfektes „Gartenwetter“.

„Die Kleingärten erleben eine regelrechte Renaissance“, sagt Fritz Ortmeier, Vorsitzender des Kreisverbandes der Wuppertaler Kleingärtner. Hintergrund dieser Aussage ist weniger die stabile und verheißungsvolle Wetterlage, sondern das auf Bestand angelegte Erfolgsrezept zum Erwerb und Erhalt der eigenen Scholle. 117 Kleingartenvereine gibt es in Wuppertal, der erste wurde 1892 mit dem Sonnenbad Nüllerkopp gegründet. Überlebt hat sich die Idee bis heute nicht, und auch größere Nachwuchssorgen sind nicht bekannt, denn die „eigenen vier Wände im Grünen“ bieten noch immer eine ganz besondere Lebensqualität.

Dabei dürfen die Gartenlauben nicht größer als jeweils 24 Quadratmeter sein. „Auf die Einhaltung der Statuten müssen wir schon achten, denn sonst würde es sicher nicht wenige geben, die ihr gesamtes Grundstück zubauen würden“, sagt Fritz Ortmeier schmunzelnd. Die eigenen vier Wände mögen zwar klein sein, aber sie stehen im Grünen — und das ist für manchen Pächter die ideale Ergänzung zur Stadtwohnung. Frei werdende Gärten werden immer öfter von jungen Leuten übernommen, verrät Ortmeier. „Wenn Familien mit kleinen Kindern und ältere Menschen Nachbarn sind, kann es schon mal Probleme geben, aber die lassen sich zumeist schnell schlichten“, sagt Ortmeier.

„Wo nur ein Zaun und keine Mauer die Leute trennt, da kommen sie sich schneller näher“, sagt der passionierte Kleingärtner, der einige Anlagen aufzählen kann, wo Menschen aus vielen verschiedenen Herkunftsländern Nachbarn sind — „und sich prächtig verstehen.“

Etwa 300 Gärten haben zurzeit keinen Pächter und können über den Kleingartenverband und die Vereine angemietet werden. Die Übernahme von Laube und Parzelle kostet im Schnitt zwischen 2000 bis 3000 Euro. Pro Jahr fallen je nach Strom- und Wasserverbrauch Kosten von 250 bis 300 Euro an.

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