Gottesdienst am Trassenbahnhof Loh Kirchgänger trotzen der Kälte am Ostermontag

Barmen · Auch Schneeregen und Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt konnten mehr als 20 Gläubige nicht davon abhalten, am Ostermontag den Emmaus-Gottesdienst der Katholischen Citykirche im Freien am Trassenbahnhof Loh zu besuchen.

 Etwa 20 Personen besuchten den Ostergottesdienst am Steingarten. Ein Campingtisch diente als improvisierter Altar.

Etwa 20 Personen besuchten den Ostergottesdienst am Steingarten. Ein Campingtisch diente als improvisierter Altar.

Foto: ANNA SCHWARTZ

Auch Schneeregen und Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt konnten mehr als 20 Gläubige nicht davon abhalten, am Ostermontag den Emmaus-Gottesdienst der Katholischen Citykirche im Freien am Trassenbahnhof Loh  zu besuchen. „Da müssen wir durch“, meinten Beate und Lothar Dröse mit Blick auf die Graupelschauer unverdrossen. Und Kerstin Ahrens erinnerte sich zwar ein wenig wehmütig, dass man vor einem Jahr noch im T-Shirt die schlichte Feier besucht hatte,  sich in diesem Jahr aber eben winterlich verpacken musste, um dabei zu sein.

Corona-gerecht mit Masken und dem  obligatorischen Abstand lauschten die Christen zunächst dem Glöckchen, das den Beginn ankündigte, und  den Worten von Pastoralreferent Werner Kleine. Unter dem Dach der Haltestelle ersetzte ein schlichter Campingtisch den Altar. Das kräftige „Hallelujah“  erklang auch ohne musikalische Begleitung beherzt  von den verhüllten Lippen. Dementsprechend gab das Auftaktlied „Wir wollen alle fröhlich sein“, auch durchaus  die allgemeine Stimmung wieder. „Wir wollen in dunklen Zeiten das Licht im Herzen nicht verlieren“, ermunterte Kleine angesichts der Pandemie die kleine Gemeinde, die Zuversicht nicht zu verlieren.

Werner Kleine erinnerte in Sichtweite des mit viel Liebe und vielen Kuriositäten eingerichteten Steingartens von Martin Michels an die Legende der beiden Jünger, die am Ostermontag auf dem Weg von Jerusalem nach Emmaus von einem Fremden begleitet wurden und erst später, beim Brechen des Brotes bemerkten, dass es der auferstandene Jesus selbst war, der sich zu ihnen gesellt hatte. Beide hatten danach allen Zweiflern die Osterbotschaft „Er ist gewisslich auferstanden“ zugerufen und damit den Sieg des Lebens über den Tod hinaus verkündet.

Schutzengel für Bewohner
des Hospizes

Nach dem gemeinsamen Vaterunser in dieser fünften Auflage des Emmaus-Gottesdienstes am Trassenbahnhof Loh  segnete Kleine zahlreiche Steine, von Martin Michels mit Schutzengeln bemalt, die für das Hospiz und seine Bewohner gedacht waren. Auch die Mauer zum Steingarten wurde mit Weihwasser besprengt, und damit setzte Kleine die Tradition der katholischen Kirche fort, die mit der Segnung von Gegenständen und Tieren die menschliche Fürsorge beim Umgang mit diesen Teilen der Schöpfung dokumentieren will.

„So soll die Verantwortung des Menschen für Welt und Umwelt begreifbar gemacht werden“, hatte Werner Kleine im Vorfeld der kleinen Feierstunde verlauten lassen.

Dass die Gottesdienstbesucher beim Abschied auf dem Heimweg von Vogelgezwitscher begleitet wurden, sah man als hoffnungsvolles  Symbol für ein baldiges Frühlingserwachen  an.

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