Was glauben Sie denn? David und Jehonatan – die Geschichte einer Freundschaft

Wuppertal · In der WZ-Kirchenkolumne schreibt Ruth Yael Tutzinger, Ehrenvorsitzende des Gemeinderates der Jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal, über eine spannende Geschichte im Alten Testament.

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Foto: Fries, Stefan (fri)

Wenn jemand die Hebräische Bibel, das sogenannte „Alte Testament“, nur als eine Sammlung trockener Gesetzestexte betrachtet, entgeht ihm eine Fülle spannender Geschichten, welche die darin enthaltenen Weisungen erst mit Leben füllen. Eine dieser Geschichten ist die von David und Jehonatan. David war der jüngste Sohn von Ischaj, eines Mannes vom Stamme Juda aus Betlehem. Damals, vor etwa 3000 Jahren, lieferten sich die Israeliten immer wieder heftige Kämpfe mit den Philistern, hebräisch „Pelischtim“, um das Land Kanaan. Die Israeliten wollten nach der Befreiung aus der ägyptischen Sklaverei in das ihnen verheißene Land zurückkehren. Die Philister waren etwas früher eingewandert, vermutlich aus Kreta und den Ägäischen Inseln. Diese Vermutung findet sich noch heute in dem etwas abschätzigen Ausdruck „Kreti und Pleti“ für Menschen, von denen man nicht genau weiß, wo man sie einordnen soll. Dieser Ausdruck kommt verschiedentlich in den Büchern Samuel und Chronik vor.