Gut für Wuppertal Wuppertaler helfen Menschen in Matagalpa

Wuppertal · Der Evangelische Kirchenkreis unterstützt Projekte, die die Zivilgesellschaft stärken.

 Wasserprojekt: Der Bau von Zisterne und Rohrleitungen sichert die Wasserversorgung in Nicara.

Wasserprojekt: Der Bau von Zisterne und Rohrleitungen sichert die Wasserversorgung in Nicara.

Foto: Arbeitsgruppe Partnerschaft CEPAD Nicaragua

Mit den Menschen in Matagalpa in Nicaragua verbindet der Kirchenkreis Wuppertal eine 25-jährige Partnerschaft. Seit 1994 unterstützt der Kirchenkreis das Dorfentwicklungsprogramm von CEPAD, dem Rat der evangelischen Kirchen in Nicaragua. „Das Ziel ist, eine Dorfgemeinschaft nach fünf Jahren in die Lage zu versetzen, alleine zurecht zu kommen“, sagt der evangelische Pfarrer Jörg Wieder, der sieben Jahre lang in Nicaragua gelebt hat. „Das ist ein sehr sinnhaftes Projekt und in den vergangenen 20 Jahren habe ich die Erfahrung gemacht, dass es funktioniert“, sagt Wieder.

CEPAD arbeitet mit Dorfgemeinschaften in fünfjährigen Entwicklungszyklen. 2018 wurden mit den Spenden Projekte in sieben südlich von Matagalpa liegenden Ortschaften fortgeführt. Insgesamt wurden durch die verschiedenen Programme 607 Personen gefördert, davon 362 Frauen.

Dabei wurden die Mittel hauptsächlich für die Stärkung der Zivilgesellschaft genutzt. Dabei werden Dorfentwicklungskomitees (Comité de Desarollo Comunal – CDC) in die Lage versetzt, eigenständig Projekte zu planen und umzusetzen. Im vergangenen Jahr wurden unter anderem Projekte zur Strom- und Wasserversorgung realisiert.

Ein weiteres Programm zielt auf eine ökologisch orientierte Landwirtschaft und effizientere Anbaumethoden. Thema von Schulungen waren die biologische Düngung und die schonende und nachhaltige Boden- und Wassernutzung. Durch die veränderten Anbautechniken haben sich die Erträge teilweise um bis zu 40 Prozent verbessert.

Maßnahmen zur Stärkung der Familie sollen ein ausreichendes Einkommen ermöglichen. Für Frauen wurden zum Beispiel Fortbildungen in traditioneller Küche und zur Herstellung von einfachem Schmuck und Postkarten angeboten. 19 Frauen erhielten Kredite von etwa 150 bis 300 Euro und konnten so kleine Geschäfte aufbauen und 26 junge Erwachsene erhielten einen sechsmonatigen Basiskurs in Informatik. Insgesamt 21 Familien wurden im Bereich Häuserbau, landwirtschaftliche Produktion und Geschäftsgründungen mit Krediten unterstützt.

Im nächsten Jahr kommt
Besuch aus Matagalpa

Im Jahr 2019 führt der Kirchenkreis Wuppertal die Unterstützung der Projektarbeit in den gleichen Dorfgemeinschaften fort. Dafür hat der Kirchenkreis 20 000 Euro zur Verfügung gestellt, etwa 5000 Euro davon müssen aus Spenden finanziert werden.

„Das Anliegen der Partnerschaft ist zum einen die Projektarbeit, zum anderen lernen wir voneinander“, sagt Pfarrer Jörg Wieder. Im nächsten Jahr wird Besuch aus Matagalpa in Wuppertal erwartet, der für beide Seiten eine Bereicherung ist. Jörg Wieder fasziniert, dass „die Menschen sich nicht dem Schicksal hingeben, sondern versuchen, etwas zu gestalten.“ Und er weiß, dass die Einwohner in Nicaragua dankbar für die Hilfe sind, die sie erhalten. „Wir hören immer wieder, dass es ihnen gut tut, dass sich Menschen mit ihrer Situation beschäftigen und sie nicht vergessen sind“, sagt Pfarrer Jörg Wieder.

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