Fridays for Future Gymnasiasten beschäftigen sich mit der Zukunft

Elberfeld. · Zum Schulstart wurde an der Bayreuther Straße zum Thema Nachhaltigkeit gefeiert.

 Auf rund 200 Metern Wupperufer hatten die Schüler Müll gesammelt. Die „Ausbeute“ ist erschreckend.

Auf rund 200 Metern Wupperufer hatten die Schüler Müll gesammelt. Die „Ausbeute“ ist erschreckend.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Britta Jesinghaus-Eickelbaum ist nach zwei Jahren als kommissarische Leiterin nun endgültig Direktorin des Gymnasiums Bayreuther Straße. Gleichzeitig hat sie mit Helga Schmidt eine Stellvertreterin bekommen. Zur Begrüßung feierte die ganze Schule ein großes Fest unter dem Motto „Friday for our future“. In einem Thementag hatten die Klassen verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit vorbereitet.

Ob Nachhilfe für die Mülltrennung, die Aufforderung zum Spenden alter Handys oder eine Tauschbörse für abgelegte Kleidung – die Stände auf dem Schulhof luden viel zum Nachdenken über Nachhaltigkeit ein. „Wir haben aus Sachen, die normalerweise im Müll landen, neue gemacht“, erklärte etwa Moritz (12) aus der 7b. So wurde aus einer Getränkedose ein stromloser Lautsprecher fürs Handy, aus dem Nutellaglas ein Seifenspender. Die Q2 hatte verschiedene Argumente für eine vegane Ernährung zusammengestellt und alte Schallplatten zu Schalen und Schmuckständern umgearbeitet. Am Stand der 6a konnten Besucher ihren ökologischen Fußabdruck testen, die 8a sammelte Müll aus den Grünanlagen. Tipps für den Alltag gab die Q1 auf einem großen Plakat: „Beim Einseifen Wasserhahn schließen. Keine Tiefkühl-Produkte kaufen. Nicht jede Woche Rasen mähen.“ Außerdem hatten die Schüler aus Stoffresten Taschen genäht und vegane Kekse gebacken.

Selbst eine der neuen fünften Klassen machte schon mit: Sie hatten im Discounter recherchiert, welche Lebensmittel übermäßig üppig verpackt sind. Und sie hatten anhand eines Stadtplanes überlegt, wer aus der Klasse Fahrgemeinschaften bilden könnte. Schon länger hat sich Paul (16) mit dem Thema auseinandergesetzt: „Ich achte sehr drauf, dass ich keine komische Kleidung kaufe“, sagte er und verwies auf seine Second-Hand-Jeans und das selbst bedruckte T-Shirt. Seine Stufenkollegen aus der Q1 haben Apfelringe aus der Region getrocknet – eine gesunde, klimafreundliche Süßigkeit.

Mehr Schwerpunkte in den fünften Klassen

Das Thema Nachhaltigkeit möchte die neue Schulleiterin auch zukünftig stärker im Unterricht verankern. „Das kann man in jeden Unterricht einbringen.“ Ansonsten will die 47-Jährige bewährte Schwerpunkte fortsetzen, etwa organisiert die Schule nicht nur die vielen Reisen in Nachbarländer, sondern auch in kulturell entfernte Länder wie Indien, China oder Israel.

Für die fünften Klassen möchte Britta Jesinghaus-Eickelbaum gerne für alle einen Schwerpunkt anbieten. „So soll jeder ohne Notendruck sein Talent fördern können.“ Gleichzeitig läuft die Zertifizierung des Gymnasiums als MINT-Schule. Im beginnenden Schuljahr unterrichtet die Lehrerin für Englisch und Philosophie auch wieder selbst in verschiedenen Klassen. Als nächste Herausforderung steht dann die Sanierung des K-Trakts der 112 Jahre alten Schule vor der Tür; da vertraut die Schulleiterin auf die gute Zusammenarbeit ihres Teams.

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