Musik Grundschüler lernen Ukulele statt Gesang

Wuppertal · Musik ist für die jungen Schüler ein wichtiger Bestandteil. Weil Singen in diesen Zeiten nur schwer mit der Corona-Schutzverordnung vereinbar ist, gibt es Alternativen.

 Ralph Sondermann (Inhaber Horn-Bestattungen), Constanze Compes (Marketing Schmersal), Christine Bär (Musiklehrerin) und Corinna Schäfer (Bergische Musikschule) freuen sich über den Ukulelen-Unterricht.

Ralph Sondermann (Inhaber Horn-Bestattungen), Constanze Compes (Marketing Schmersal), Christine Bär (Musiklehrerin) und Corinna Schäfer (Bergische Musikschule) freuen sich über den Ukulelen-Unterricht.

Foto: Fischer, Andreas

Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen – das ist das Motto der Fritz-Harkort-Grundschule in Beyenburg, die seit vier Jahr am bundesweiten Förderungsprogramm der JeKits-Stiftung teilnimmt. Seit der ersten Klasse bekommen die Schüler neben dem Musikunterricht zusätzlich Gesangskurse. Dafür kommen wöchentlich Experten in die erste Klasse, die gemeinsam mit den Kindern musizieren. Ab der zweiten Klasse können die Kinder selbst wählen, ob sie weiter am „JeKits“-Schülerchor teilnehmen möchten.

Gesangspädagogin Christine Bär, Leiterin des Chors, erzählt begeistert von ihrer Zusammenarbeit mit den Grundschülern: „Wir haben fast jede Stunde draußen auf den Hof eine Musikanlage und ein Klavier aufgebaut, um auch während Corona gemeinsam singen zu können. Im Klassenraum werden dann die Notenwerte gelernt.“

Zum Ende der Sommerferien stand fest, dass das „Singen“ wegen zunehmender Corona-Beschränkungen ausfallen wird. Schnell war klar, dass eine neue Idee hermusste, erklärt Corinna Schäfer, Fachbereichsleitung für Schulkoordination und Zupfinstrumente der Bergischen Musikschule. Der Einfall war, Ukulelen anzuschaffen, die durch bunte Saiten für die Kinder einfacherer zu bedienen sind. Schäfer spielt selbst hobbymäßig Ukulele: „Man fasst das Instrument an, es ist klein und niedlich und klingt toll. Man lächelt einfach sofort“, erzählt sie. Zudem sei das Instrument sehr einfach und sehr schnell zu lernen. Die unterschiedlichen Saitenfarben helfen den Schülern, die Akkorde zu erkennen, ergänzt sie. „Gemeinsam haben wir die Saiten bei allen 70 Ukulelen ausgetauscht“, erzählt Bär.

Online-Unterricht brachte
nicht den gewünschten Erfolg

Bevor die Instrumente gekauft wurden, gab es den Gesangsunterricht probeweise als Online-Version. „Man kann nicht wirklich gemeinsam musizieren, zudem steht und fällt der Chor an der technischen Ausrüstung der Kinder und Eltern zuhause“, sagt Schäfer. Wenn alle Kinder, vor allem aber diejenigen aus sozialschwachen Verhältnissen unterstützt werden sollen, dann sei der Online-Unterricht keine adäquate Lösung.

Die neue Anschaffung gibt es Dank der tatkräftigen Unterstützung des Förderkreises der Bergischen Musikschule, der Firma Schmersal und des Bestattungsunternehmens „Bestattungen Paul Horn“ nun seit vier Wochen in der zweiten Klasse der Fritz-Harkort-Grundschule in Beyenburg. Auch am Standort der Grundschule in Langerfeld wurde ein „JeKits“-Chor eingerichtet. Die großzügigen Spenden ermöglichten auch hier, den Gesangsunterricht durch das Ukulelen-Spiel zu ersetzen.

Es sei nicht die Regel, dass es so viele Instrumente für Schüler gibt, umso mehr freue man sich über die neuen Ukulelen, erklärt Bär. Unabhängig vom sozialen Status oder der musikalischen Vorerfahrung der Eltern werde dabei jedes Kind unterstützt, ergänzt sie zufrieden. Vergangene Woche Donnerstag hat der „Fritz-Kids-Chor“ in der Turnhalle der Grundschule in Beyenburg bei seiner ersten Aufführung gezeigt, was er draufhat. Mit Ukulele auf dem Schoß wurden „Bruder Jakob“ und „Fly like an eagle“ auf dem gitarrenähnlichen Instrument vorgeführt. Man merkte den jungen Musikern an, dass das ein ganz besonderer Tag war.

Für Bär und Schäfer steht fest: Die Ukulelen gehören jetzt schon zum Unterricht dazu. Das Musizieren mache allen Schülern so viel Spaß, dass die Instrumente auch nach der Pandemie weiterhin im Unterricht eingesetzt werden.

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