Kirche in Corona-Zeiten : Gemeinden vergeben jetzt Tickets für Gottesdienste
Wuppertal Evangelische und katholische Kirche treffen Sicherheitsvorkehrungen, damit das Infektionsrisiko in Kirchen möglichst gering ist.
Ab Sonntag sind wieder Gottesdienste erlaubt. Allerdings heißt das nicht, dass bereits in allen Gemeinden wieder Gottesdienste stattfinden. Die evangelische Kirche startet erst in einigen Wochen. „Das physische Zusammensein wird zwar von vielen schmerzlich vermisst. Aber wir wollen besonnen wieder einsteigen“, sagt Superintendentin Ilka Federschmidt. Beim Pfarrkonvent per Video waren sich die Pfarrer einig, dass alle Gemeinden gleichzeitig beginnen sollen. Bis dahin müssen alle Presbyterien einzeln entscheiden, wie sie die Gottesdienste in ihrer Kirche sicher gestalten können. So lange – und später auch parallel – laufen die Formate im Internet weiter.
Alle Gottesdienstbesucher
werden aufgelistet
In der katholischen Kirche beginnen fünf von sieben Seelsorgebereichen am kommenden Sonntag, 3. Mai, wieder mit Gottesdiensten. Dafür gelten jedoch besondere Maßnahmen. „Alle Gottesdienstbesucher müssen sich vorher anmelden“, betont Pfarrer Bruno Kurth, Stadtdechant von Wuppertal. Erst einmal werden die Interessenten nach einem Anruf oder einer E-Mail ans Gemeindebüro in eine Liste eingetragen. Langfristig arbeitet das Erzbistum an einem Ticketsystem, mit dem sich die Gläubigen per Internet anmelden können. Damit gewährleistet die Kirchengemeinde einerseits, dass sich nur die erlaubte Höchstzahl an Menschen in der Kirche aufhalten. Andererseits hat sie alle Namen, falls im Nachhinein bei jemand Covid19 festgestellt wird. Wer sich krank fühlt, wird dringend aufgefordert, zu Hause zu bleiben.
In die Kirche St. Laurentius dürfen für die nächsten Wochen statt 650 Menschen nur noch knapp mehr als 100 kommen. Die Plätze, auf die sie sich setzen dürfen, haben Freiwillige mit weißen Schleifen gekennzeichnet. „Dabei haben wir auch berücksichtigt, dass Ehepaare keinen Abstand voneinander halten müssen“, erklärt Bruno Kurth. Für Ehepaare oder Familien gibt es also Doppelplätze. Alle anderen müssen sowohl beim Sitzen als auch beim Betreten und Verlassen der Kirche Abstand halten.