Ausstellung : Galerie Friedrich + Ebert zeigt „Werke aus Papier“
Wuppertal Gemeinschaftsausstellung wurde eröffnet.
„Die Hemmschwelle zur Kunst ist bei uns niedrig“, sagt Steffen Peter, der dieses Jahr die Galerie „Friedrich + Ebert“ gegründet hat, und die lockere Stimmung bei der neuen Vernissage bestätigte das. Vielleicht fiel Eintritt und Verweilen heute noch leichter, weil die aktuelle Ausstellung für mancherlei Geschmack etwas bietet: „Call for Papers“ ist das Motto, und einzige Bedingung für die Bilder ist denn auch das Material Papier. Von figürlich bis abstrakt ist vieles zu finden.
Der Ort versprüht fast schon typischen Off-Charme. Offenkundig nicht aufgesetzt: Bis vor Kurzem bestand hier eine Ein-Personen-Wohnung, und trotz Renovierung ist das schon an der Raumaufteilung noch zu erkennen. Noch wartet der Boden auf Erneuerung, und auch die Lage direkt an der Friedrich-Ebert-Straße 236 gibt einen Hauch von Unwirtlichkeit. Der Kunst freilich muss das keineswegs Abbruch tun: Vielleicht die richtige Situation, um sich den Bildern zu widmen und von dem einen oder anderen auch einnehmen zu lassen. Andreas Wieses Gemälde gehen sonst zwar zuweilen noch klarer ins Szenische, aber auch heute findet sich ein Mensch vor stiller Landschaft, die beide in ihren Bann ziehen.
Wenn auch in sich komplett, wirken die Beiträge von Annette Marks unauffällliger als etwa die von Wiese, schon weil sie schwarz-weiß sind: Es sind Entwurfszeichnungen, aus denen aufwändige Gemälde entstanden sind oder noch entstehen sollen. Auf einem ist eine Person zu erkennen, die vornüber gebeugt an einer Tasche oder Jacke arbeitet. Die Künstlerin schätzt die Galerie „Friedrich + Ebert“ und bestätigt, es sei durchaus günstig, wenn sich ein Galerieraum wie dieser nicht zu sehr in den Vordergrund drängt.