Performance Film Filmprojekt: Was bedeutet Arbeit, jetzt und in Zukunft?

Wuppertal · Gilt Arbeit nur als Arbeit, wenn die entlohnt wird? Ist sie Zweck oder Erfüllung? Welcher Arbeit würden Sie nachgehen, wenn Ihr Lebensunterhalt gesichert wäre? Diese und mehr Fragen und Diskussionen möchte das Filmprojekt Arbeit:Mensch:Utopia anregen.

 Mit dem Projekt Arbeit:Mensch:Utopia geben sich Uta Atzpodien, Roland Brus, Kim Münster und Anne Brüne (v.l.) auf Erkundungsreise.

Mit dem Projekt Arbeit:Mensch:Utopia geben sich Uta Atzpodien, Roland Brus, Kim Münster und Anne Brüne (v.l.) auf Erkundungsreise.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Das Filmprojekt „Arbeit:Mensch:Utopia“ soll zum Nachdenken, sich selbst Betrachten, Mitmachen und Selbstgestalten anregen. Ein erster Auftakt fand am Tag der Arbeit, am 1. Mai, auf dem Utopiastadt-Gelände statt. Weitere Drehtage stehen Ende Juni im Freibad Neuenhof und in Oberbarmen an.

In einem Pressegespräch am Mittwoch berichten Filmemacherin Kim Münster, Beraterin für Unternehmenskultur Anne Brüne, Dramaturgin Uta Atzpodien und Aktionskünstler Roland Brus (Mobile Oase), was die Projektarbeit und der Film bewirken sollen. Mit Blick auf die Zukunft stellen sie die Frage: Wie sieht die Arbeit für Menschen heute aus, wie kann sie aussehen? Das Projekt knüpft an den performativen Film Mensch:Utopia (2016) an und möchte mit künstlerischen Mitteln die Menschen anregen, darüber nachzudenken, was Arbeit für sie bedeutet und wie ihr Traum für die Zukunft aussieht, erklärt Uta Atzpodien.

Bereits zwölf Statements gesammelt

Dazu wurden im Mai in der Utopiastadt schon zwölf Statements gesammelt. Das Besondere an dem Film ist, dass die Protagonisten gefilmt werden, wie sie ihren eigenen aufgenommenen Statements zuhören und zusehen. Das soll sie dazu anregen, einen Schritt zurück zu treten und zu reflektieren. „Dadurch, dass die Menschen sich selbst zuhören, geht vielleicht ein Licht auf“, sagt Uta Atzpodien. Mitmachen kann jeder, betont Anne Brüne. Sowohl Arbeitende als auch nicht-Arbeitende. „Stichwort Inklusion: Es sind wirklich alle mitgedacht“, so Brüne. „Auch Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr arbeiten können.“

Die Kooperation mit der Mobilen Oase an unterschiedlichen Drehorten ist Teil des performativen Filmprojekts. „Wir versuchen das reinzubringen, was wir sonst auch machen und bringen eine Intervention in den Raum hinein, wo wir sind“, erklärt Roland Brus von der Mobilen Oase. Konkret bedeutet das: die Aktion soll auch Passanten anregen. Die Menschen, die Statements vor der Kamera abgeben sollen und dann gefilmt werden, wie sie sich selbst zuschauen, sind vorher informiert und sensibilisiert. Aus den verschiedenen Netzwerken der Projektorganisatoren werden einige von ihnen gezielt angesprochen. Die „Performance“ aber ist dann eine öffentliche Situation. Der Wagen der Mobilen Oase bietet einen geschützten Ort.

Die nächsten Drehtage stehen am 24. und 26. Juni im Freibad Neuenhof und in Oberbarmen an. Auch ein Ort mit Freizeitcharakter soll zeigen, was Arbeit bedeutet. „Arbeit ist nicht ein fester Ort“, beschreibt Kim Münster. Ab August soll der Film an verschiedenen Orten aufgeführt werden. Auch da möchten die Organisatoren den Austausch fördern und Raum für Diskussion bieten.

In Trägerschaft von Freies Netzwerk Kultur war das Projekt Teil des Sound of the City-Festivals „Arbeit?“ Ende Juni 2021 von der Oper Wuppertal, welches abgesagt wurde. Die Oper unterstützt das Projekt aber weiterhin. Die Koproduktion mit der Oper Wuppertal wird auch über sie gefördert im Rahmen von „Neue Wege“ durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes in Zusammenarbeit mit NRW Kultursekretariat. Die Gesamtförderung wird ermöglicht über den Fonds Soziokultur und „Neustart Kultur“, sowie die Kunststiftung NRW, das Kulturbüro der Stadt Wuppertal und Renaissance Immobilien AG.

Wer konkrete Ideen zur Arbeit und Interesse hat, ein zu Statement abzugeben, meldet sich unter:

Die ersten Zitate und Informationen gibt es auf der Webseite:

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