Langerfeld. „Langlese“ erlebt 2020 Neuauflage

Langerfeld. · Im November soll das Lesefestival wieder stattfinden. Der Bürgerverein sammelt Spenden.

 Andreas Hollstein, Bürgermeister von Altena, berichtete bei der Lesung 2018 auch vom Angriff auf sich.

Andreas Hollstein, Bürgermeister von Altena, berichtete bei der Lesung 2018 auch vom Angriff auf sich.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Prominent besetzt, vielseitig und dazu noch in direkter Nachbarschaft. Das Langerfelder Lesefestival „Langlese“ war im vergangenen November gut besucht. Damals stand bereits fest, dass es alle zwei Jahre eine Neuauflage geben soll. Vom 7. bis zum 29. November 2020 soll es täglich eine Lesung im Stadtteil Langerfeld geben. Das Motto lautet „Liebe.Arbeit“ und will damit im Engels-Jahr 2020 einen Bezug zu Friedrich Engels herstellen. „2019 war das Jahr von Else Lasker-Schüler. Mit dem Motto wollen wir beide verbinden“, sagt Margret Hahn, Vorsitzende des Bürgervereins Langerfeld.

Das Konzept des Festivals wird beibehalten: Zahlreiche prominente und weniger prominente Menschen werden da sein und aus eigenen oder fremden Texten vorlesen. Die Veranstaltungsorte sind so unterschiedlich wie die Gäste. „Wir suchen im Stadtteil Gastgeber, die uns einladen. Das kann die Stadtteilbibliothek, Geschäfte oder ein Autohaus sein“, sagt Hahn. Mit im Boot ist auch wieder Andreas Bialas, der selbst schreibt. Über den Landtagsabgeordneten (SPD) kamen viele bekannte Persönlichkeiten in den Stadtteil, unter anderem Innenminister Herbert Reul und Andreas Hollstein, der Bürgermeister von Altena. Er geriet bundesweit in die Schlagzeilen, als ein Mann ihn mit einem Messer verletzte, der zuvor Hollsteins liberale Flüchtlingspolitik kritisiert hatte.

Der Besucherandrang im Jahr 2018 war größer als erwartet

„Wir haben für 2020 verschiedene Leute eingeladen, die grundsätzlich zugesagt haben, zu kommen“, sagt Andreas Bialas. Bis die Planung konkret wird, möchte er aber noch keine Namen nennen. „Es werden auf jeden Fall hochrangige Persönlichkeiten aus Politik, Schauspiel und Literatur kommen“, sagt Bialas. Margret Hahn weiß, wie wichtig es ist, ein paar Highlights zu haben. „Man muss Namen streuen, um das Interesse zu wecken“, sagt sie.

Dass der Wunsch an einer Neuauflage des „Langlese“ besteht, daran haben die Organisatoren keine Zweifel. „Wir werden immer wieder darauf angesprochen, wann das Festival wieder stattfindet“, sagt Bialas. Die Erfahrung zeige, dass die Menschen an Kulturveranstaltungen in Langerfeld interessiert sind. „Wir hatten 2018 mit fünf bis zehn Besuchern gerechnet. Meistens waren es deutlich mehr“, sagt Margret Hahn. Zu mehreren Veranstaltungen seien 50 bis 80 Leute gekommen. „Für eine Lesung ist das bombig. So eine Veranstaltung spricht ja nicht jeden an“, sagt sie.

Ein Lesefestival in Langerfeld zu initiieren, entstand aus der Idee, Kultur zu den Menschen zu bringen. „Viele ältere Menschen sind nicht mehr bereit, lange Wege auf sich zu nehmen“, sagt Hahn. Gerade im November, wenn es dunkel ist. Wenn die Lesung aber um die Ecke stattfinde und Leute da seien, die man kenne, dann überlege man sich eher, dort hin zu gehen. „Die Leute sind schon neugierig“, sagt Hahn. Aus der Veranstaltung sind dann auch weitere Kooperationen entstanden. „Das Festival war wie ein Aufhänger“, sagt Andreas Bialas. Zum Volkstrauertag am 17. November findet zum Beispiel um 11 Uhr ein Lesegottesdienst in der Alten Kirche statt.

Die Veranstaltungen des „Langlese“-Festivals sollen 2020 wieder kostenfrei sein, alle Gäste lesen ohne Honorar. Die anreisenden Vorleser bekommen aber zumindest die Reise- und Hotelkosten erstattet. „Außerdem erhalten sie als Dank für ihr Kommen ein kleines Präsent“, so Margret Hahn. Geld sammeln die Veranstalter auch, um das Programm und Plakate drucken zu können. Spenden kann man unter anderem über das Online-Spenden-Portal „Gut für Wuppertal“ von WSW, Stadtsparkasse und WZ.

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