Corona-Krise Wuppertaler entwickeln App für Tänzer

Elberfeld. · Die Sway-App soll die Verbindung zu den Tanzlehrern in Zeiten der Corona-Pandemie sicherstellen.

 Ben Wichert ist einer der Initiatoren der App.

Ben Wichert ist einer der Initiatoren der App.

Foto: Ben Wichert

Die Pandemie hat auch die Tanzszene fest im Griff. In der Tänzergemeinschaft braucht es Veränderungen - einen Neustart - der durch die Krise verursachte Probleme lösen kann. Der Hiphop-Weltmeister Ben Wichert und der App-Entwickler Simon Jendrian haben bereits im März letzten Jahres eine Software auf den Markt gebracht, die es Tänzern ermöglicht, ihre Leidenschaft ortsungebunden auszuüben. Über die Sway-App können Hobby- und Profitänzer online an Tanzkursen teilnehmen. Hierfür werden Choreografen aus verschiedenen Regionen Deutschlands eingeladen, um Streetart, Hiphop, Dancehall und viele weitere urbane Tanzstile online zum Nachtanzen anzubieten, erklärt Hannelore Barczat. Sie ist die Vorsitzende des Vereins Laonda, der diese Aktion tatkräftig unterstützt.

Aktuell bauen Wichert und Jendrian die App weiter aus. Neben der kostenpflichtigen Version soll im Dezember die kostenlose Funktion „Diversity-Dance“ für Tanz-Neulinge in die Software integriert werden. Darüber hinaus wird ein Lehrbuch mit Hiphop-Regeln erstellt, welches nach dem Upgrade der App für alle Nutzer jederzeit abrufbar sein wird. In Zukunft werden die flexiblen Programmierungsmöglichkeiten der App auch eine Trainerevaluation ermöglichen. Das Konzept sei simpel, erklärt Wichert: „Die Trainer schauen sich die hochgeladenen Videos ihrer Schüler an und geben ein Feedback.“

Für den Lerneffekt seien die Regelmäßigkeit, verschiedene Schwierigkeitsstufen und die Evaluationsmöglichkeiten in der Anwendung wichtig. Die gelernten Tanzinhalten werden zu einer Performance zusammengeführt und digital aufgeführt, führt der Profi-Tänzer fort. „Bisher gibt es keine deutsche App, die einem das Hiphop und Freestyle tanzen beibringt. Und auch über das besondere Feature der Tanzevaluation heben wir uns von allen anderen Dance-Apps ab“, betont Wichert stolz. Für die Zukunft seien weitere Funktionen geplant.

Barczat betont, dass die Tänzer und Tänzerinnen aufgrund der Corona-Krise auf alle Eventualitäten gefasst sein müssen: „Durch die Pandemie mussten wir einen Weg finden, um zusammen zu bleiben“, betont sie. Der App-Ausbau hat das Ziel, Kindern und Erwachsenen aus sozial schwachen Verhältnissen zu helfen, aber auch Tänzer und Techniker, deren Arbeitsplätze gesichert werden müssen, zu fördern, sagt die Projektunterstützerin, die professionelle Tänzerin ist. Um die Sway-App sowie weitere Projekte des Urban Art Complex besser unterstützen zu können, zieht der Verein Laonda in die Räumlichkeiten der Tanzschule. Für die finanzielle Bewerkstelligung des Umzuges sowie die Anschaffung von notwendigen Arbeitsmaterialien startete Barczat eine Fundraising-Aktion unter auf der Plattform Gut für Wuppertal. Es wird noch tatkräftig nach Unterstützern gesucht.

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