Corona-Maßnahmen : Wuppertaler Einzelhandel leidet weiter unter der Pandemie
Wuppertal Der Wuppertaler Einzelhandel hat an den Corona-Maßnahmen und den Folgen der Pandemie noch zu knabbern. Die Passantenzahlen sind geringer als sonst, die Umsätze auch.
Der Wuppertaler Einzelhandel hat an den Corona-Maßnahmen und den Folgen der Pandemie noch zu knabbern. Auch wenn die Geschäfte unter 800 Quadratmetern seit dem 20. April wieder geöffnet sind, ist nicht alles wie vorher.
An der Poststraße, an der das Kölner Start-Up Hystreet.com die Passanten zählt, waren etwa vom 20. Februar bis 5. März rund 380 000 Menschen unterwegs. Vom 20. April bis 5. Mai – der Zeit seit der Wiedereröffnung der Geschäfte – waren es unter 240 000 Menschen. Das ist rund ein Drittel weniger. Die Menschen sind anscheinend zurückhaltend.
Helbig meint, dass Händler nur den halben Umsatz machen
Katrin Becker, Managerin der City Arkaden sagt, die Corona-Schutzmaßnahmen hätten selbstverständlich Einfluss auf den Einzelhandel. Es dürfen nur bestimmte Kundenmengen in die Läden, einige haben nicht die ganze Fläche geöffnet. „Aber wir wissen auch nicht, ob ohne Beschränkungen mehr Menschen kämen“, sagt sie. Insofern möchte sie die Aussage auch wertfrei verstehen, nicht als Kritik an den Schutzmaßnahmen.
Thomas Helbig von der Interessengemeinschaft Barmen City sagt, die Kundenströme hätten sich gut entwickelt, aber die Händler könnten trotzdem nur den halben Umsatz machen – wegen der Einlassbeschränkungen. Bisher habe er aber nicht mitbekommen, dass es Zukunftsängste unter den Händlern gebe - am Werth sorge die anstehende Umgestaltung für Aufbruchstimmung, meint er. „Wir hatten keinen Umsatz, haben jetzt eingeschränkten Umsatz und hoffen irgendwann wieder auf vollen Umsatz“, sagt er. Allerdings würden bei vielen die Ausfälle nicht kompensiert werden können. Er glaubt nicht, dass es Nachholeffekte gibt. Vor allem nicht in der Gastronomie.
So denkt auch Michael Kozinowski, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Friedrich-Ebert-Straße. Er geht nicht davon aus, dass die Menschen in der Zeit der Schließungen gespart haben und jetzt mehr Geld im lokalen Handel lassen. „Die Leute kaufen kein Buch, keine Hose, keine Blumen zweimal.“