Besonderer Einzelhandel : Wuppertaler Brautmodenladen verwandelt Gardinen in nachhaltige Hochzeitskleider (mit Video)
Wuppertal Maya Lynn Fichtel schneidert die besondere Brautmode in Ronsdorf. Alles ist von ihr selbst entworfen.
Es riecht nicht mehr nach Kaffee und Waffeln in der Elias-Eller-Straße 19, und es ist kein Stimmengewirr zu hören. Statt der vielen Tische stehen nun Ständer mit Brautmode im Raum verteilt. Die Bar wurde durch eine Sofaecke mit Spiegel ersetzt und weiter hinten, wo vorher die Küche war, ist nun eine Nähmaschine zu finden. Nachdem das Café Elias geschlossen wurde, hat Maya Lynn Fichtel dort einen Brautmodenladen eröffnet.
„Alles ist von mir entworfen und aus nachhaltigen Materialien gefertigt“, stellt Maya Lynn Fichtel die Besonderheiten heraus. Die Pinnwand in ihrem Studio ist der Beweis. Dort hängen Skizzen und Stoffe. Ob opulent und breit oder schlicht und elegant, an Ideen mangelt es nicht. „Man muss kreativ sein. Ich bekomme die Stoffe und schaue, was ich daraus zaubere.“ Die Schneiderin verwendet für ihre Kleider entweder alte, gut erhaltene Spitzengardinen oder sogenannte tote Ware aus der Industrie, die zum Beispiel aufgrund von Kollektionsänderungen nicht mehr benötigt wird. Damit erhalten die alten Stoffe ein neues Leben.
So schneiderte sie aus einem Gardinenstoff ein Überkleid mit Spitze, was über ein schlichtes weißes Kleid getragen werden kann. Ein Nachteil: Der Stoff kann nicht nachgekauft werden. So bleibt jedes Brautkleid ein Unikat. „Neue Waren verwende ich auch, die sind dann aber komplett nachhaltig produziert“, erklärt Maya Lynn Fichtel. „Ich selber gucke auch, dass ich nachhaltig lebe und agiere.“
