Musik : Weihnachten: Virtuelles Konzert der Blechbläser
Wuppertal Musiker vermittelten Kraft und Lebensfreude.
Lange Zeit war das Sinfonieorchester Wuppertal infolge der Coronaeinschränkungen öffentlich nicht in Erscheinung getreten. Jetzt aber, am 1. Weihnachtstag, meldete es sich zurück mit einer Weihnachtsmusik aus dem großen Saal der Historischen Stadthalle – und zwar als Videoaufnahme. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind sprach und moderierte. Trost, Zuversicht, Kraft, Lebensmut und Lebensfreude vermittelten die Blechbläser unter der souveränen Leitung des renommierten Chris Houlding, Posaunist und Professor an der Folkwang Hochschule Essen.
Das Konzert begann mit einem beschwingten Walzer von Johann Strauß, auf den eine Bearbeitung aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach folgte. Alle Blechbläser von der Trompete bis zur Tuba gestalteten zusammen mit der großen Orgel die mächtige Orgelsinfonie von Camille Saint-Saëns. Besinnlich und stimmungsvoll weihnachtlich erklang „Stille Nacht, heilige Nacht“. Die berühmte Melodie stammt von Franz X. Gruber, der sie 1818 zur Zeit der Geburt von Karl Marx in der Kirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg erstmalig zur Gitarrenbegleitung seines Freundes und Dichters des Textes, Joseph Mohr, gesungen hat. Erneut flott und munter erklang „Hört der Engel stille Lieder“, wobei sich bekannte Klänge aus anderen Zusammenhängen potpourriartig untermischten. Klassik trifft Pop.
Alle Qualitäten und Möglichkeiten der restaurierten und erweiterten Orgel spielte der Domorganist aus Essen Sebastian Küchler-Blessing lebhaft aus bei seinen ausdrucksstarken Weihnachtsimprovisationen, in denen er, flink und frei mit Händen und Füßen auf Manualen und Pedalen umher eilend, über „Oh du fröhlich...“, „Es kommt ein Schiff geladen“, „Tochter Zion“ und anderes fantasierte. Im Chat nahm ein begeistertes Publikum teil, darunter auch der neue Generalmusikdirektor Patrick Hahn, der im Sommer auf Julia Jones folgt.