Wirtschaft Autokäufer sind verunsichert

Wuppertal · Automobil-Zulieferer stellen sich auf schwierigere Zeiten ein.

 Die Autokäufer sind verunsichert.

Die Autokäufer sind verunsichert.

Foto: dpa-tmn/Sebastian Kahnert

Die Ankündigung des Automobilzulieferers Brose, 200 Arbeitsplätze in der Produktion vom Standort Wuppertal ins europäische Ausland zu verlagern, hat aufhorchen lassen. Die Automobil-Branche steht vor einem gewaltigen Umbruch, denn E-Mobilität und autonomes Fahren sind die Themen der Zukunft, während die Automobilhersteller immer mehr von den Verbrennungsmotoren abrücken. Die WZ hat nachgefragt, ob der geplante Wegfall von Arbeitsplätzen in der Produktion von Türschlössern in Wuppertal die Wende bei den in den vergangenen Jahren erfolgsververwöhnten Bergischen Unternehmen einläutet.

Stephan A. Vogelskamp, Geschäftsführer der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW), gibt zunächst einmal Entwarnung. „Die Entwicklung bei Brose ist der Anpassungsprozess eines einzelnen Unternehmens und nicht schon das Symptom einer branchenweiten Krise“, sagt der Wirtschaftsförderer. Brose hat die Umstrukturierung mit dem rückläufigen Markt in China, gestiegenem Preisdruck und internen Ursachen begründet. Vogelskamp richtet hingegen den Blick auf die großen deutschen Automobilhersteller, wo VW mit dem ID.3 sein erstes als reines Elektroauto konzipiertes Modell vorgestellt hat. „Vieles hängt davon ab, wie das ID.3-Modell vom Käufer angenommen wird. Scheitert VW mit dem ID.3, weil der Ausbau der Ladestationen nicht hinterher kommt, wäre dies ein großer Rückschlag für den Industriestandort Deutschland und die Automotive-Branche“, sagt Vogelskamp.

Monika Kocks, Unternehmenssprecherin der WKW-Gruppe, verweist auf eine große Verunsicherung der Käufer wegen der Diskussionen um Elektroautos, Benziner oder Diesel. „Das führt zu deutlichen Umsatzrückgängen bei den Herstellern und damit auch bei den Zulieferern“, sagt Monika Kocks. WKW habe in den vergangenen Jahren teilweise an der Leistungsgrenze produziert, nun werde die Produktion auf das Normalmaß reduziert. Personalabbau sei nicht geplant, lediglich eine Reduzierung beim Einsatz von Leiharbeitern. WKW sei permanent gezwungen, Prozesse zu optimieren. So sei zum Beispiel die Eloxalanlage zur Beschichtung von Rohaluminium am Theishahner Kreuz geschlossen und in das Werk in Sprockhövel verlegt worden, wobei die Mitarbeiter weiterbeschäftigt worden sind.

Die E-Mobilität sieht Monika Kocks nicht als Allheilmittel für die Mobilität der Zukunft. „Es ist alles noch nicht zu Ende gedacht, wir müssen es zu Ende denken, das ist unsere Aufgabe“, sagt Monika Kocks. ab

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