Wuppertaler auswärts - in Utah und Kalifornien

"Ich glaube, dass Obama hier vieles ankurbeln wird - und das ist auch nötig, weil in den letzten Jahren fast alles Geld in den Krieg geflossen ist." Simone Kopitzki (40) wohnt seit 2003 mit ihrem Mann Thorsten (38) in Kalifornien.

Dort, bei San Francisco, erleben die beiden Wuppertaler eine marode Infrastruktur mit kaputten Straßen und verfallenden Schulen.

Und Thorsten Kopitzki, der in der Autobranche arbeitet, spürt die Kaufzurückhaltung vieler einst spendabler Kunden. "Die Hoffnung ist riesengroß, dass es jetzt wieder aufwärts geht", sagt Simone Kopitzki. Obama-Aufkleber, -Kappen und -Plakate sind die Zeichen dieser neuen Hoffnung - besonders bei den Afroamerikanern. "Die Erinnerung an die Sklaverei ist immer noch da", berichtet Kopitzki, "umso mehr bedeutet es für die Menschen, dass ein Schwarzer jetzt Präsident ist."

Etwas gedämpfter haben Daniel Haas, Mirjam Haas-Melchior und ihre kleine Tochter Marie Sophie die Stimmung im konservativen Utah erlebt. Dorthin sind die beiden Pfarrer vor einem Jahr von Wuppertal ausgewandert. Seitdem arbeitet Haas für zwei Gemeinden bei Salt Lake City. Immerhin an der benachbarten Universität sei die Begeisterung groß gewesen, sagt Haas und fügt an: "Der Wechsel von Bush war fällig - darin waren sich alle einig." Die Stimmung in Utah habe ihn an die Stimmung in Deutschland erinnert, als Gerhard Schröder Helmut Kohl als Kanzler ablöste. nd/fl

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