Pflege Altenheim Neviandtstraße: Arbeiten haben begonnen

Wuppertal · In der Südstadt sollen 2021 Kita und Neubau eröffnen.

 Karin Rann ist Vorstandsvorsitzende des Fördervereins.

Karin Rann ist Vorstandsvorsitzende des Fördervereins.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Der Neujahresempfang des städtischen Altenheims an der Neviandtstraße stand im Zeichen des 110-jährigen Geburtstages des Hauses, während gleichzeitig der bevorstehende Neubau Gesprächsthema war. Und Einrichtungsleiter Winfried Knäpper lag außerdem das Thema Personalmangel am Herzen. Er zeigte bei seiner Begrüßungsrede auf die leeren Stehtische in der Kapelle des Hauses: „Da standen noch vor einigen Jahren unsere Mitarbeiter.“ Inzwischen sei die Personaldecke so knapp, dass die meisten Kollegen irgendwo unabkömmlich sind. Aktuell sei das Haus, das eigentlich rund 100 Mitarbeiter hat, durch viele Krankheitsfälle geschwächt - und der Nachwuchs fehle. Im Gespräch mit der WZ verriet Knäpper: „Früher hatten wir wenigstens einmal im Monat eine Initiativbewerbung. Inzwischen kommt da gar nichts mehr.“

Rund 15 Millionen Euro sollen
in den Standort fließen

Das besorgt Knäpper nicht nur, weil die Menschen immer älter werden. Schon bald wird sich das Altenheim Neviandtstraße vergrößern. Die Baugenehmigung für ein neues Haus ist in diesem Jahr erteilt worden. Dazu wird eine sechsgruppige Kita gebaut.

Sozialdezernent Stefan Kühn konnte stolz verkünden, dass in den Standort an der Neviandtstraße rund 15 Millionen Euro investiert werden. Sechs Millionen Euro fließen in den Altenheim-Zusatzbau, 4,5 bis fünf Millionen Euro soll die neue Kindertagesstätte kosten und für die Sanierung des bestehenden Hauses A wird nochmal mit bis zu fünf Millionen Euro gerechnet. Kühn hofft, dass die Kita zum Kitajahr 2021/22 an den Start gehen kann - zunächst aus personellen Gründen mit zwei Gruppen. Die ersten Bewohner sollen Ende 2021 im Neubau unterkommen.

Aus den derzeit 145 Bewohnern sollen dann bis zu 165 werden. Die Mitarbeiterdecke, so Knäpper, soll dabei bleiben wie sie ist. Er sagt: „Noch können wir unsere gute Qualität halten. Aber die Anstrengungen für unsere Mitarbeiter werden größer.“

Der Neubau wird nötig, weil laut aktuellem Wohn- und Teilhabegesetz in NRW die Pflegeheime im Land 80 Prozent der Zimmer als Einzelzimmer vorhalten müssen, die ein eigenes Bad haben oder sich eines mit dem Nachbarn teilen. Das kann die Einrichtung in der jetzigen Form nicht erfüllen. Neubauten dürfen nur noch mit Einzelzimmern ausgestattet sein.

Stefan Kühn glaubt, dass sich Kita und Altenheim gegenseitig positiv befruchten. Ein „Campus der Generationen“ werde entstehen. Die Stadt wolle sich darum kümmern, dass es einen Austausch zwischen den Einrichtungen gibt, etwa gemeinsames Singen und regelmäßige Besuche. Dass das Altenheim schon heute viel Wert auf das Miteinander legt, bewies die Hausband der Einrichtung. Bewohner sangen zur Gitarre eine deutsche Version von „You’re my heart, you’re my soul“ und „Anita“.

Ulrich Renziehausen, Leiter das Stadtbetriebs Alten- und Pflegeheime, gab in seiner Rede das Versprechen, dass auch der Altbau noch weiter saniert wird und nicht vergessen wird. Die Finanzierung sei allerdings noch nicht abschließend geklärt.

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