Tag des offenen Denkmals Wuppertal zeigt seine Denkmäler

Ob historische Gebäude, Kirchen oder Industrieanlagen: Wie vielfältig Denkmäler sein können, zeigen verschiedene Aktionen am kommenden Sonntag, 8. September. Beim Tag des Offenen Denkmals werden zahlreiche Türen geöffnet, die normalerweise für Besucher verschlossen sind.

 Die Bandweberei Kafka.

Die Bandweberei Kafka.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Eine Entdeckungstour, die sich lohnt!

Rundgang Wichlinghausen

Wichlinghausen und die Barmer Nordstadt haben eine Menge Gebäude zu bieten, die exemplarisch für die Moderne stehen. Auf einem Rundgang steht neben Gebäuden auch ein Besuch auf dem jüdischen Friedhof Hugostraße an. Herren werden gebeten, Kopfbedeckungen zu tragen. Treffpunkt ist um 14 Uhr am weißen Brunnen auf dem Wichlinghauser Markt; Dauer: ca. 2,5 Stunden.  Kontakt: Wir in Wichlinghausen, Tel.: 524-467, Mail: [email protected]

Exkursion durch die Barmer Anlagen

Klaus-Günther Conrads führt durch die Barmer Anlagen und erläutert die Geschichte verschiedener Bau- und Naturdenkmäler. Gestartet wird um 14 Uhr an der Bushaltestelle Toelleturm; Dauer: ca. drei Stunden. Es wird um eine Spende in Höhe von fünf Euro für den Barmer Verschönerungsverein erbeten.

Bandweberei und Museum Kafka

Die alte Bandweberei (Öhder Straße 47 und 49) ist ein lebendiges Zeugnis der Wuppertaler Industriekultur. Seit über 100 Jahren rattern und knattern die 25 Jacquard-Webstühle um die Wette und produzieren Bänder, Etiketten und Initialen. Öffnungszeiten: von 11 bis 17 Uhr. Führungen finden nach Bedarf statt. Kontakt: Katharina von Trzcinski (Museumsmanagement) per  Mail: [email protected]

Evangelische Hauptkirche in Sonnborn

Die von 1918 bis 1926 aus bergischen Bruchsteinen im Schieferbaustil errichtete Hauptkirche (Sonnborner Straße 56) steht an der Stelle des 1917 abgebrannten Vorgängerbaus. Urkundlich wird bereits 874 eine Kirche an diesem Standort erwähnt.

Zum Programm: 10.15 Uhr: Gottesdienst; 12 Uhr: Führung mit Turmbesteigung; Dauer: ca. eine Stunde, festes Schuhwerk, körperliche Fitness und Schwindelfreiheit sind erforderlich! Um 15 Uhr findet ein Orgelkonzert statt. Spenden zum Erhalt der Orgel sind gern willkommen. Kontakt: Bettina Stein (Evangelisches Verwaltungsamt Wuppertal), Tel.: 974-401-24, Mail: [email protected]

Evangelische Johanneskirche in Elberfeld

Die evangelische Johanneskirche (Altenberger Straße 25) wurde 1948/49 nach Entwurf von Otto Bartning erbaut, dabei wurden typisierte Konstruktionselemente aus Holz und Trümmermaterial verwendet. 2012 gab es eine gemeinsame Initiative mit weiteren Bartning-Notkirchen zur Aufnahme in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes.

Ein spannendes Programm wird in der Zeit  von 11.30 bis 15 Uhr angeboten. Die Führungen  starten um 11.30 und um 14 Uhr zu dem Thema „Die Fenster der Johanneskirche“. Kontaktmöglichkeiten: Magdalena Majewski (Evangelische Kirchengemeinde Elberfeld-Süd), Tel.: 462-933, Mail: [email protected]

Freibad Mirke

1851 wurde von der Familie Teschemacher ein Teich, unter anderem zum Zweck des Schwimmunterrichts, angelegt. Inzwischen ist die Freibadanlage (In der Mirke 1) mit ihrem krummen Schwimmbecken und den Holzhäusern aus den 1920er-Jahren ein sozio-kultureller Treff sowie ein einzigartiger urbaner, naturnaher Erlebnis- und Entfaltungsraum geworden. Am Sonntag ist das Bad von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Führungen finden um 13 und um 15 Uhr statt; die Dauer beträgt ca. 30 Minuten. Das Thema: Freibad Mirke - Umbrüche und Elementares aus drei Jahrhunderten. Um 17 Uhr gibt es einen Vortrag über  „Lebensreform 2.0 - Freibad Mirke, ein urbaner Zufluchtsort in drei Jahrhunderten“. Die Finissage „Wuppertal - ich seh dich!“ mit Caroline Schreer (Fotografie) und Charles Petersohn (Soundkünstler) lädt ebenfalls ein. Kontakt: Heiner Mokroß (Förder- und Betreiberverein pro Mirke e.V.), Mail: [email protected]

Friedhofskirche in Elberfeld

Der wohl größte Kirchenbau im Wuppertaler Stadtgebiet wurde 1898 nach den Plänen des Berliner Architekten und Kirchenbaumeisters Prof. Johannes Otzen errichtet. Die historische Wilhelm-Sauer-Orgel von 1898 wurde 2010 restauriert und die Fenster von 2008 bis 2017 durch den Künstler Günter Grohs neu gestaltet.

Programm am 8. September: von 11.30 bis 17 Uhr geöffnet; 10 Uhr: Gottesdienst mit musikalischem Schwerpunkt durch den Konzertchor der Elberfelder Mädchenkurrende; 14.30 Uhr: Führung zu dem Thema: Besichtigung der Otzen-Kirche und Turmbesteigung; 16 Uhr: Konzert mit Thorsten Pech. Dort lässt Thorsten Pech dann „Deutsche Orgelromantik“ mit Werken von Mendelssohn, Reger und Rheinberger erklingen. In beiden Konzerten werden auch freie Improvisationen gespielt.  Kontakt: Sabine Dermann (Evangelische Kirchengemeinde Elberfeld-Nord), Tel.: 69-87-812, Mail: [email protected]  Thorsten Pech (Organist und Kantor), Tel.: 69-55-762, Mail: [email protected]

Gemarker Kirche in Barmen

1710 erfolgte die Grundsteinlegung für die erste Kirche, 1890 dann der Abriss der ersten Kirche und die Eröffnung des neuen, größeren Kirchenbaus. Während der NS-Zeit war dies ein Ort des Kirchenkampfes, am 31. Mai 1934 wurde die Barmer Theologische Erklärung verabschiedet. Nach der Zerstörung im Jahr 1943 folgten der Wiederaufbau und die Eröffnung (1955). Im Jahr 2002 wurde die Gemarker Kirche (Zwinglistaße 5) umgebaut. Die Bergische Synagoge eröffnete im Jahr 2002 auf demselben Grundstück des ehemaligen evangelischen Gemeindehauses – beide Gemeinden liegen nun in direkter Nachbarschaft.

Die Kirche ist von 11.30 bis 15 Uhr geöffnet. Die Ausstellung „Gelebte Reformation“ kann besichtigt werden, auch der Eine-Welt-Laden hat geöffnet. Turmführungen finden um 12 Uhr und 14 Uhr statt.  Kontakt: Barbara Herfurth (Ausstellungsprojekt), Tel.: 974-408-05, Mail: [email protected]

Neue Evangelisch-reformierte Kirche in Elberfeld

Der Bau an der Sophienstraße 3b wurde 1858 durch den Architekten Zwirner errichtet. 1960 erfolgten Umbauten durch Friedrich Goedeking.

Geöffnet ist von 12 bis 16 Uhr. Zudem präsentiert Organist Michael Kristahn ein Orgelkonzert. Im Vorfeld findet ein Wettbewerb (#Gott@Mensch) statt.  Führungen: je nach Bedarf  zum Thema: Architektur und Orgel Kontakt: Torsten Reinschüssel (Evangelisches Verwaltungsamt), Tel.: 974-401-22, Mail: [email protected]

Niederländisch-reformierter Friedhof im Briller Viertel

Bis oft weit in den Herbst hinein beeindruckt der 1851 eingerichtete Friedhof (Katernberger Straße 61/85) der freikirchlichen reformierten Gemeinde durch die etwa 1500 Rosenstöcke, die die stets gleich gestalteten Gräber zieren. Der Friedhof steht in der Tradition der Herrenhuter Brüdergemeinden, die ihre Friedhöfe egalitär gestalten: Vor Gott sind alle gleich. Die Rosen sind ein biblisches Symbol der Auferstehung.

Programm am 8. September: von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Führungen um 14 und 16 Uhr  zu dem Thema: Geschichte der Niederländisch-reformierten Gemeinde und ihres Friedhofes Kontakt: Gudrun Stengel (Niederländisch-reformierte Gemeinde Wuppertal, Kirchmeisterin), Mobil: 0172/72-85-41-8, Mail: [email protected] Wolfgang Schröder (Niederländisch-reformierte Gemeinde, Friedhofsverwaltung), Mobil: 0171/81-71-81-7, Mail:  [email protected]

Schloss Lüntenbeck in Vohwinkel

870 erstmals erwähnt, bis Ende des 18. Jahrhunderts Oberhof des Damenstifts Gerresheim. Die geschlossene Hofanlage (Lüntenbeck 1) ist in historischem Zustand erhalten und umfassend restauriert. Das ehemalige adelige Haus und der ehemalige Gutshof werden heute als Café, Veranstaltungsräume, Büros, Praxen und Läden genutzt.

Programm am 8. September: von 10 bis 20 Uhr geöffnet (auch Nanas Schlosscafé). Die Führung „Das lebendige Denkmal“ startet um 15 Uhr. In der Führung um Haus und Hof werden die Geschichte des alten Anwesens, seiner Restaurierung seit 1971 und seine heutige Nutzung erklärt. Kontakt: Schloss Lüntenbeck GmbH & Co. KG, Tel.: 29-87-68-7, Mail: [email protected]

Seniorenresidenz Laurentiusplatz in Elberfeld

Der Gebäudekomplex in der Auer Schulstraße 12 wurde in mindestens fünf Bauphasen seit 1828 errichtet. In seiner Gesamtheit ist das Gebäude von hohem dokumentarischen Wert und bildet heute die gesamte westliche Platzwand des Laurentiusplatzes. Die Funktion als Direktions- und Verwaltungsgebäude der Vaterländischen Feuerversicherungsgesellschaft und der Firma Glanzstoff weisen dem Gebäude einen wichtigen Platz in der Geschichte Elberfelds zu. Heute wird das Gebäude als Seniorenresidenz genutzt. Von 11 bis 16 Uhr geöffnet; Führungen: auf Anfrage Kontakt: Susanne Freund (Residenzleitung), Tel.: 310-316, Mail: [email protected] Silvia Zimmermann-Böhmer (Marketing), Tel.: 310-316, Mail: [email protected]

St.-Ludger-Kirche in Vohwinkel

Die St.-Ludger-Kirche (Ludgerweg 11) wurde ab 1962 erbaut und 1967 geweiht. Sie wurde von Prof. Dr. Rudolf Schwarz (1897-1961), einem der bekanntesten Kirchbauarchitekten der Nachkriegszeit, entworfen. Die Kirche ist als Ringbau gestaltet, in dem es keine Ecken und keinen abgetrennten Raum gibt. Die geschwungenen Wände sollen „das faltenreiche Gewand Gottes“ symbolisieren, das alle beherbergt und der Gemeinde das Gefühl einer inneren Gemeinschaft vermittelt. Die St.-Ludger-Kirche gilt als das letzte  Werk von Prof. Dr. Rudolf Schwarz und dient als Beispiel für den Sakralbau nach dem zweiten Weltkrieg. Sechs Fenster stammen von Buschulte.

Das Programm am 8. September: von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Führung: 16 Uhr .Themenschwerpunkt: Die Kirche St. Ludger. Kontakt: Renate Gärlich, Tel.: 73-16-79

Villa Julius Schmits in Elberfeld

Die 1882 hoch über dem „Deweeth’schen Garten“ für den Fabrikanten Julius Schmits erbaute Villa (Luisenstraße 136) wird heute als Privatschule genutzt. Erhalten ist die hochwertige Innenausstattung mit Brunnen und Kaminen sowie ein Wintergarten mit Farbverglasungen. Dem städtischen Museum stiftete Julius Schmits eine ganze Reihe erstklassiger Werke, unter anderem von Sisley, Cezanne, Courbet, Monet, von Marees und Leibl.

Programm am 8. September: von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Führungen sind um 11 Uhr  und 16 Uhr. Los geht es am Haupteingang. Anmeldung sind im Vorfeld notwendig unter: Tel.: 313-170 Kontakt: Britta Norpoth, Tel.: 313-170, Mail: [email protected]

Skulpturenpark Waldfrieden in Barmen

Ein 1894 errichtetes Haus mit ausgedehntem Anwesen, das der Lackfabrikant Kurt Herberts 1940 erworben hatte, war der Vorgängerbau der Villa Waldfrieden (Hirschstraße 12). Bei Luftangriffen auf Barmen wurde es 1943 zerstört. Mit dem Wiederaufbau über dem erhaltenen Souterraingeschoss beauftragte Herberts gleich nach Kriegsende den Künstler und Architekten Franz Krause, den er wegen der „Originalität seiner Gedankengänge“ schätzte. Das zweigeschossige Wohnhaus und die Gelände- und Gartengestaltung wurden zwischen 1947 und 1950 realisiert. 2006 erwarb Tony Cragg mit dem Anwesen auch die unter Denkmalschutz stehende Villa nach langem Leerstand. Aus konservatorischen Gründen ist das Bauwerk nicht öffentlich zugänglich. Doch anlässlich des bundesweiten „Tages des offenen Denkmals“ bieten wir ganztägig öffentliche Führungen durch die ehemalige Unternehmervilla an. Die 45-minütigen Führungen finden stündlich zwischen 10.30 und 16.30 Uhr statt. Kosten:  Vier Euro pro Person zzgl. Eintritt. Reservierung telefonisch unter 478-981-20 oder per Mail an: [email protected]

Bahnhof Vohwinkel

Den Bahnhof Vohwinkel (Bahnstr. 16) gibt es seit 178 Jahren, gelegen an der ältesten Bahnstrecke im Westen Deutschlands: der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn. Seit elf Jahren ermöglicht das Projekt BürgerBahnhof Führungen durch das stadtteilprägende Empfangsgebäude.

Programm am 8. September: (Teilnahme auf eigene Gefahr. Nicht barrierefreie Treppen!)  Führungen sind jeweils um 11.15, 13.15 und 15.15 Uhr.  Um 17 Uhr findet ein Klassik-Konzert in der Schalterhalle statt. Das Manas-Streichquartett spielt Werke von Arriaga und Mendelssohn-Bartholdy. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Immanuelskirche

Die Immanuelskirche (Sternstraße 73) wurde als bedeutendes Kirchengebäude erbaut und später in einen kulturellen Veranstaltungsort umgewidmet.

Programm am 8. September: 10 Uhr: Kantate-Gottesdienst, 11.30 Uhr: Führung mit Florian Baltzer. Er lässt mit seiner Führung 150 Jahre Baugeschichte aufleben. Vom großen Konzertsaal aus geht es über Stiegen, Stege und Brücken hoch in den historischen Dachstuhl des Gebäudes.

Das Schloss Wuppertals an der Bremer Straße 1

Das Schloss Wuppertal, auch die ehemalige Carl Zehnder-Villa genannt, ist eine Industriellenvilla von 1904, erbaut mit den typischen Merkmalen der Gründerzeit und des Jugendstils. Die Villa diente immer den Bedürfnissen des Wohnens. In der Zeit von 1904 bis 1968 lebte die Erbauer-Familie in der repräsentativen Beletage und in den entsprechenden privaten Wohnbereichen in dieser Villa. Am Sonntag hat die Villa ihre Pforten von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Führungen sind jeweils um 12 Uhr, 14 Uhr, 16 Uhr und 18 Uhr. Anmeldungen sind telefonisch erwünscht (747-657-79) oder schriftlich an [email protected]

Elisenturm

Bei schönem Wetter wird der Elisenturm (Elisenhöhe 1) am Botanischen Garten geöffnet. Die Besucher erwartet ein toller Blick über die Hardt, Unterbarmen und Elberfeld sowie auf die grünen Höhen.

Öffnungszeiten: von 15 bis 17 Uhr. Aus Brandschutzgründen dürfen keine Personen mit Gehbeeinträchtigung auf den Turm, die Personenzahl ist auf 40 begrenzt. Eine Spende für den Förderverein ist erwünscht. Telefonischer oder schriftlicher Kontakt unter 563-4180 oder an  [email protected]

Ehem. Konsumgenossenschaft Vorwärts

Die vormalige Genossenschaftszentrale „Vorwärts“ an der Münzstraße 53 wurde 1933 als SA-Kaserne ausgebaut. Von hier aus wurde der Terror gegen die politischen Gegner organisiert. Die Kellergewölbe dienten schon vor Einrichtung des KZ Kemna als Gefängnis für politische Gefangene. Später wurden die Gebäude von anderen NS-Organisationen und der Reichswehr genutzt. Während des Krieges war hier erneut eine Verteilungsstelle für die knappen Lebensmittel. Nach dem Krieg dienten die Räumlichkeiten als Auffanglager für Flüchtlinge. Die Führung wird zu einer Zeitreise durch die NS- und die Nachkriegsgeschichte in Wuppertal.

Führungen: 11, 13 und 15 Uhr. Dauer der Führung: rund eine Stunde. Der Treffpunkt ist an der Alten Konsumgenossenschaft, Münzstraße 51/53 (2. Etage); Kosten:  fünf Euro

Weitere Informationen rund um den Tag des Offenen Denkmals, der 2019 unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ läuft, finden Interessenten weitere Veranstaltungen und Aktionen, auch im Bergischen Städtedreieck und im Umland unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.

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