Lesung Weit mehr als nur Kaffee- und Nachwerk-Genuss

Wuppertal · Das Buch „Und jetzt noch ein schönes Stück Torte“ widmet sich Cafés im Bergischen.

 Sibyl Quinke, Angela Heise und Heike Fink.

Sibyl Quinke, Angela Heise und Heike Fink.

Foto: Fries, Stefan (fri)

In Cafés kann es Lesungen geben, über Cafés ein Stadtführer informieren. Das gerade erschienene Buch „Und jetzt noch ein schönes Stück Torte“ bietet Literatur plus Café in weiterer Spielart: Laut Untertitel „Bergische Kaffeehausgeschichten“ geht es um Stätten des Kaffeegenusses im Bergischen.

„Es sind so schöne Texte!“, machte Herausgeberin Angela Heise aus ihrer Begeisterung keinen Hehl, die das Werk am Samstag im Elberfelder Glücksbuchladen vorstellte. Eine Verzückung, die der ähnelte, die einige Texte fürs süße Naschwerk offenbarten – gelesen von Heise, Sibyl Quinke und Heike Fink.

Das Buch würdigt die Orte durch Geschichten – erstaunliche, aber auch alltäglich erlebbare. Quinke erzählt von einem alten Paar, das im Cronenberger „Café Born“ eine gemeinsame Kaffeestunde verbringt. Yvette Endrijautski lässt im „Starbucks“ eine Story rund um die Tücken der Bürokratie spielen, die realistisch wirkt und doch skurril. Und Nicola Exner verlegt eine waschechte Krimihandlung ins Café.

Viele Autoren haben sich entschieden, ihre Feder Traditionshäusern zu widmen, die es teilweise nicht mehr gibt. So das einstige „Richter in der Beek“, dessen Wirtin Falk Andreas Funke in den Mittelpunkt stellt und für dessen Vorstellung er also eine Person wählt. Auch die Handlung dreht sich oft liebevoll um Vergangenes oder Geschichtssattes. Neben dem erwähnten Text zum „Born“ (vielen noch bekannt als „Cleff“) gilt das für einen Beitrag, mit dem Exner das Tal verlässt und den Leser in Wermelskirchen Platz nehmen lässt: am Kaffeetisch des „Wild“.

Nostalgie und die Lust
am feinen Backwerk

Doch bei aller Nostalgie: Ganz klar zu ihrem Recht kommt bei der Lektüre auch die Lust am feinen Backwerk. So spielt Heike Finks Beitrag (Rezept: Sachertorte) zwar in einem Haus, das Historie atmet: dem „Grimm“am Elberfelder Kirchplatz mit seiner selbstbewusst unzeitgemäßen Art. Doch ein Fokus liegt auf den zuckrigen, ganz heutigen Freuden.

» Angela Heise (Hrsg.): Und jetzt noch ein schönes Stück Torte. Bergische Kaffeehausgeschichten, Bergischer Verlag, 14,95 Euro

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