Verbrechen Einbrecher kommt tagsüber zur offenen Tür herein

Vohwinkel. · Am Wochenende ist ein Einbrecher am Bremkamp in eine Wohnung eingebrochen. Obwohl die Bewohner zu Hause waren. Die Polizi nennt das „Hot burglary“ - heiße Einbrüche.

  Einbrecher kommen nicht immer nachts und heimlich, am Bremkamp kam einer am hellichten Tag.

Einbrecher kommen nicht immer nachts und heimlich, am Bremkamp kam einer am hellichten Tag.

Foto: picture alliance / dpa/Nicolas Armer

Diese Erfahrung wird Dagmar Müller (Name von der Redaktion geändert) nicht so schnell vergessen. Am vergangenen Sonntagnachmittag wurde die Anwohnerin der Siedlung Bremkamp in ihrer Wohnung von einem Einbrecher überrascht. Dieser hatte einen unaufmerksamen Moment ihrer ebenfalls im Haus wohnenden Mutter ausgenutzt. Die Seniorin war gerade im Vorgarten mit Unkrautjäten beschäftigt und hatte die Eingangstür ein Stück offengelassen. „Meine Mutter stand nur wenige Meter neben der Tür, als der Täter ins Haus eingedrungen ist“, berichtet Dagmar Müller.

Sie befand sich im Badezimmer, als der Einbrecher die Schubladen ihres Wohnzimmers durchwühlte. „Als ich die Geräusche von nebenan hörte, dachte ich zunächst, meine Tochter wäre früher von einem Ausflug zurückgekommen“, so Müller. Als sie auf einen Zuruf keine Antwort erhielt, schrillten bei ihr aber die Alarmglocken. „Ich habe schnell gemerkt, dass etwas nicht stimmt“, sagt die Anwohnerin. Als sie das Badezimmer verließ, flüchtete der Täter zurück auf die Straße. „Nachbarn haben erzählt, dass er ein Stück entfernt zu einer weiteren Person in einen weißen BMW gestiegen und schnell abgefahren ist“, berichtet Dagmar Müller. Neben dem Schock über das Erlebnis verspürt sie eine große Portion Wut. „Der Täter musste an einem Sonntag um 16 Uhr doch davon ausgehen, dass sich weitere Personen im Haus aufhalten und es war ihm schlichtweg egal“, ärgert sich die Vohwinkelerin.

Die Polizei kennt solche Fälle als „Hot Burglary“, heiße Einbrüche

„Hot Burglary“ – wörtlich übersetzt heißer Einbruch – werden solche Taten im englischsprachigen Raum genannt. Dabei nehmen es die Täter bewusst in Kauf, dass sich die Bewohner während der Tatzeit im Haus befinden. „Hierzulande ist das glücklicherweise selten, es kommt aber leider in Einzelfällen vor“, sagt Polizeisprecher Stefan Weiand. Die Täter würden aber in der Regel die Flucht ergreifen, wenn sie überrascht werden. Der Wuppertaler Hauptkommissar rät grundsätzlich zur Vorsicht. „Haus- und Terrassentüren sowie Fenster sollten immer verschlossen werden, auch wenn sich die Bewohner in unmittelbarer Nähe befinden“, betont Weiand. Der Vorfall zeige, wie schnell sich die Täter die kleinste Unaufmerksamkeit zunutze machen.

Diese Lehre hat auch Dagmar Müller gezogen. „Wir werden künftig immer alles abschließen und zusätzlich Kameras installieren“, berichtet sie.

Die Polizei weist darauf hin, dass sie zur Aufklärung und Verhinderung von Kriminalität auf die Mithilfe der Bürger angewiesen ist. Bei verdächtigen Vorfällen sollte eher einmal zu viel als zu wenig der Notruf 110 verständigt werden. Außerdem nehmen die Beamten Zeugenhinweise unter der Rufnummer 0202 / 2840 entgegen.

Der Täter in der Siedlung Bremkamp wird von der Polizei als sportlicher Typ beschrieben. Er ist zwischen 20 und 30 Jahren alt, hat einen schwarzen Vollbart und trug zum Tatzeitpunkt eine blaue Jeans mit weißem Achselshirt.

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