Mobilität Verwirrung über neue Parkpreise in Wuppertal

Elberfeld/Barmen · Parken in den Innenstädten von Barmen und Elberfeld ist teurer geworden.

 Karl Dzierzenga ärgerte sich über sein Knöllchen.

Karl Dzierzenga ärgerte sich über sein Knöllchen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Parken in den Innenstädten von Barmen und Elberfeld ist teurer geworden. Autofahrer müssen mehr Geld pro Stunde in die Ticketautomaten werfen und das Parken ist längere Zeiten am Tag gebührenpflichtig. Ab wann welche Veränderung galt, darüber gab es einige Verwirrung. WZ-Leser Karl Dzierzenga ärgerte sich über ein Knöllchen. Das aber hat er wohl zu Recht bekommen.

Am 17. Juni gegen 18.30 Uhr stellte er sein Auto an der Friedrich-Ebert-Straße ab – und zog kein Park-Ticket. Er bekam ein Knöllchen über 20 Euro. Tage später las er in der WZ, dass die Stadt die Automaten vorzeitig umgestellt hatte – bevor alle Änderungen der Gebührenordnung in Kraft getreten waren. Einige Autofahrer hätten zu hohe Parkgebühren gezahlt.

Karl Dzierzenga sah auch sich als Opfer dieses Übereifers. Denn nach den alten Regeln war Parken ab 18 Uhr kostenlos. Aber die Stadt widerspricht: Die zeitliche Ausweitung der Gebührenpflicht sei schon länger gültig, nur nicht umgesetzt worden. Anders war es mit den Ticketpreisen.

Ein Protokoll: Gebührenerhöhung und Zeitenausweitung beschloss der Rat schon im Dezember 2019. Im Februar beschloss er dann eine erste neue Gebührenordnung: mit höheren Preisen pro Stunde. Die sollte am 1.Juli in Kraft treten.

Der Zeitpunkt sei ein Versehen, hieß es kurz danach, als gerade Land und Deutsche Umwelthilfe über einen Vergleich zur Luftverbesserung in Wuppertal verhandelten. OB Andreas Mucke und der CDU-Stadtverordnete Hans-Jörg Herhaus unterschrieben den Dringlichkeitsbeschluss, dass die neue Gebührenordnung schon zum 1. April in Kraft trat. Der Rat segnete das im Mai ab.

Es fehlte aber noch die Verteuerung der Tagestickets, dazu mussten die Bezirksvertretungen Barmen und Elberfeld gehört werden. Sie stimmten Anfang Juni zu – mit Gegenstimmen. Dann beschloss der Rat am 24. Juni die Gebührenordnung mit den neuen Tagesticketpreisen. Und ihr Inkrafttreten zum 1. Juli.

Stadtmitarbeiter programmierten die Automaten aber bereits in der Woche vor dem 1. Juli um. Einige Autofahrer zahlten daher den höheren Tagesticketpreis, bevor er gültig war. Die Stadt wollte überlegen, wie damit umzugehen ist.

Stadtsprecherin Kathrin Petersen berichtet jetzt, es gebe nur eine Beschwerde, zu der aber der Beleg fehle. Ein halbes Dutzend Autofahrer habe sich wegen der übrigen Ticketpreise beschwert – die seien aber bereits gültig gewesen. Ebenso wie die längeren Zeiten.

Karl Dzierzenga nimmt es gelassen. Ihn ärgert nur, dass das Ordnungsamt ihm auf seine Mail nicht geantwortet hat.

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