Wuppertal : Wuppertal-Touristin: Von Schmuddelecken zum Schmuckviertel
Besucherin Eveline Dohmann erkundet die City. Als deplatziert empfindet sie den Primark-Bau und die Trinkerszene.
Wuppertal. Verblüfft schaut Eveline Dohmann auf die acht Spuren der B7. „Die war für drei Jahre gesperrt? Das ist ja grauenvoll“, sagt die Touristin. Zwar ist sie heute das allererste Mal in Wuppertal, doch eines ist ihr klar: Das ist eine der Hauptverkehrsadern in die Innenstadt, die da abgeklemmt wurde. „Wie wurden denn all die Autos umgeleitet?“, fragt sie sich.
Die 48-Jährige erkundet heute mit der WZ die Wuppertaler Innenstadt. Nachdem eine Wanderung über die Nordbahntrasse und eine Fahrt mit der Schwebebahn bereits ihr Interesse an der Stadt geweckt hatten, will sie jetzt wissen: Wie sieht Wuppertals Zentrum aus?
Dohmann blickt schnell auf Baustellenzäune und sieht eine Stadt im Wandel. Es dauert einen Moment, bis sie die Ausmaße der Umbauarbeiten am Döppersberg erfassst hat. „Das ist ja der Hammer“, sagt sie. Ihr fällt positiv auf, dass sich in Wuppertal offenbar so richtig etwas tut. „Ich hätte gerne einmal zum Vergleich gesehen, wie’s früher aussah“, sagt sie.
Neugierig zeigt Dohmann auf den Kupferkoloss, in den einmal Primark einziehen will. „Das Gebäude kommt mir irgendwie bekannt vor“, sagt sie. Sie denkt jedoch nicht an T-Shirts von der Stange, sondern eher an ein Museum oder Konzerthaus. Als sie hört, dass an dieser Stelle bald Kult statt Kultur regiert, rümpft sie die Nase. Primark sei nicht so ihr Ding. Dann blickt sie noch einmal kritisch auf das große Ganze. „Das Gebäude sieht ja interessant aus, aber es passt einfach nicht hier hin“, urteilt die Krefelderin. „Gerade mit Blick auf den schönen Bahnhof.“
Wo das Thema aufkommt: Eveline Dohmann fragt sich, wie die Leute nun zum Hauptbahnhof kommen. Und warum hier kaum jemand zu sehen ist, der zur Bahn eilt. Die Antwort will sie kaum glauben. „Sechs Wochen keine Bahn?! Unglaublich. Das muss ja ein Verkehrschaos ohne Ende gewesen sein“, sagt Dohmann.