Wuppertal Initiative unterstützt Händler und Helfer in der Coronakrise

Thorsten Winterberg hat „Support your locals“ gegründet. Er sammelt Spenden, kauft und verteilt Produkte.

 Thorsten Winterberg hilft Julia Bottler, sich und anderen zu helfen.

Thorsten Winterberg hilft Julia Bottler, sich und anderen zu helfen.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Seit Montag können Teile des Einzelhandels wieder öffnen. Die Maßnahmen zur Coronakrise wurden gelockert. Die Sorgen vieler Ladeninhaber sind aber nicht verflogen. Sie brauchen die Unterstützung der Kunden.

Dazu hat sich Thorsten Winterberg (33) schon zu Beginn der Krise etwas Besonderes überlegt. Seine Idee „support your locals“ (Unterstütze die Lokalen) soll nicht nur Händler und Gastronomen – letztere dürfen immer noch nicht öffnen – in Wuppertal unterstützen. Sie bietet zugleich die Möglichkeit, denjenigen „Danke!“ zu sagen, die tagtäglich gegen die Corona-Pandemie im Einsatz sind.

In seinem Webshop bietet er Produkte von Wuppertaler Unternehmen an. „So können etwa Cupcakes von der auf dem Ölberg ansässigen „La petite Confiserie“ gekauft werden. Diese liefere ich aber nicht an den Käufer aus, sondern verteile sie an Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen“, erklärt Winterberg seine Idee.

Julia Bottler, Inhaberin von „La petite Confiserie“, war direkt begeistert: „Ich fand besonders schön, dass wir arbeiten können und damit etwas Gutes tun. Ich wollte nicht um Spenden bitten und erstmal abwarten, ob wir so klarkommen und welche Hilfen es gibt. ,Support your locals’ kam da zur rechten Zeit.“

Hunderte Cupcakes, Macarons und Pralinen fanden bereits Ende März ihren Weg zum Petrus-Krankenhaus in Barmen. „Darüber haben sich das Personal und die Patienten sehr gefreut“, berichtet Winterberg, der betont, „dass das natürlich kein Ersatz für ein höheres Gehalt ist, das die vielen Menschen im Medizin- und Pflegebereich verdient hätten.“ Zuletzt wurde die Diakonie in Barmen bedacht. Winterberg selbst verdient keinen Euro mit seiner Initiative, wie er sagt: „Ich war vier Jahre mit einer eigenen Marketingagentur unterwegs und kenne die Sorgen eines Selbstständigen. Als Außendienstmitarbeiter für Medizinprodukte weiß ich zudem, wie belastend die Arbeit und der Alltag im Krankenhaus sein können. Ich möchte in dieser Krise einen Beitrag leisten und helfen.“

Er denke auch an Patienten und Bewohner von Pflegeheimen, die keinen Besuch empfangen dürfen: „Sie sollen eine kleine Aufmunterung bekommen, die zeigt, dass an sie gedacht wird.“ Unternehmen, die eigene Produkte auf der Plattform anbieten möchten, können sich bei ihm melden. Neuester Zugang ist die Plastikschmiede aus Elberfeld, die Behelfsvisiere für die Alten-, Gesundheits- und Krankenpflege herstellt. „Ebenso freue ich mich über Vorschläge, wer noch ein Dankeschön erhalten soll, und über jeden, der in seinen persönlichen Netzwerken für „support your locals“ wirbt“, so Winterberg.

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