Erasmus Stadtmitarbeiter lernen im Ausland

Das Programm „Wuppertal goes Europe“ feiert zweijähriges Bestehen. Neben Azubis können auch Ausbilder oder Führungskräfte Praktika absolvieren.

EU-Praktikanten beim Europa-Spiel. Das Programm „Wuppertal goes Europe“ gibt es jetzt seit zwei Jahren.   Foto: Gerhard Bartsch

EU-Praktikanten beim Europa-Spiel. Das Programm „Wuppertal goes Europe“ gibt es jetzt seit zwei Jahren. Foto: Gerhard Bartsch

Foto: Bartsch,G. (b13)

Die europäische Idee funktioniert zu einem Gutteil über Symbole und Zeichen. Insofern war es durchaus angemessen, dass die Stadtverwaltung am Mittwoch die seit zwei Jahren bestehende Teilnahme an dem Programm „Erasmus+“ mit Europa-Flaggen, Ballons in der Europa-Farbe und einer großen Karte des Kontinents beging. Seit 2016 haben Auszubildende, aber auch Ausbilder und Führungskräfte der Stadtverwaltung unter dem Motto „Wuppertal goes Europe“ die Möglichkeit, für ein paar Tage oder einige Wochen in Stadtverwaltungen anderer EU-Länder ein Praktikum zu absolvieren. Bislang haben knapp 50 Mitarbeiter der Wuppertaler Stadtverwaltung von diesem Angebot Gebrauch gemacht und unter anderen in Portugal, Italien, Schweden oder Österreich mitgearbeitet.

Wuppertal ist bei Erasmus+ deutschlandweit führend

Das Programm „Erasmus“ ist bislang eher als Angebot für Studenten bekannt, die ein Auslandsemester absolvieren möchten. Dass ein solches Angebot auch für Mitarbeiter einer Stadtverwaltung offensteht, sei dagegen weniger Menschen bewusst, bedauerte die Abgeordnete des EU-Parlaments, Petra Kammerevert, die zu der Feierstunde ins Haus der Jugend gekommen war. Die Wuppertaler Stadtverwaltung sei in diesem Zusammenhang deutschlandweit führend. „Ich hoffe, dass sich andere Kommunen an Wuppertal ein Beispiel nehmen“, sagte Kammerevert, die auch Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung des europäischen Parlaments ist. Wie wichtig das Austausch-Programm ist, machte die SPD-Politikerin deutlich: „Erasmus bringt Menschen zueinander!“ Es erweitere das persönliche Wissen und vermittele europäische Werte wie Freiheit, Toleranz oder Demokratiebewusstsein.

 Das sah auch Kämmerer und Stadtdirektor Johannes Slawig so. Das Programm sei eine Bereicherung und Motivation für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, es eröffne neue kulturelle Sichtweisen und bringe die Teilnehmer in Kontakt mit neuen Arbeitsstrukturen. „Wir können uns nur weiterentwickeln, wenn wir bereit sind, uns auf Neues einzulassen“, betonte er. Zudem schärfe die Stadtverwaltung mit dem Programm ihr eigenes Profil und werde für junge Arbeitssuchende attraktiver.

Zum Abschluss der Feier erhielten alle Teilnehmer des Programms Zertifikate. Zu den Gewürdigten gehörte auch Amine Radi, der erst vor ein paar Tagen aus dem griechischen Thessaloniki zurückgekehrt ist. Der junge Stadtinspektor hatte im Oktober im Tourismusbüro der Stadt gearbeitet. Durch sein Praktikum habe er „einen guten Eindruck“ von der Arbeit vor Ort erhalten, sagte der 23-Jährige.

 Positiv bewertete auch Björn Clausius seinen Auslandsaufenthalt. Der Garten- und Landschaftsbaumeister hatte als Ausbilder an dem Programm teilgenommen und für zwei Wochen im Zoo von Dublin (Irland) gearbeitet. Das Praktikum habe ihm wertvolle Anregungen für die Arbeit geliefert, die Kollegen vor Ort seien alle „sehr freundlich und super-nett“ gewesen.

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