Stadtführungen Spurensuche in den östlichen Quartieren

Oberbarmen · Projekt „Tour:Ost“ startet im September und bietet Führungen durch Oberbarmen und Wichlinghausen an.

 Bald lässt sich Wuppertals Osten unter verschiedenen Aspekten erkunden.

Bald lässt sich Wuppertals Osten unter verschiedenen Aspekten erkunden.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Im September feiert die Immanuelskirche nicht nur ihr 150-jähriges Bestehen, anlässlich des Jubiläums startet in dem Monat auch ein Projekt, das den Bürgern die lokalhistorischen, kulturellen, touristischen und geistlichen Attraktionen in den Stadtteilen Oberbarmen und Wichlinghausen näherbringen will. Unter dem Titel „Tour:Ost“ laden der Förderverein des Kulturzentrums Immanuel und die Färberei zu sechs Touren in die Quartiere ein.

Am vergangenen Montagabend gab es eine Projektwerkstatt zu den geplanten Führungen. Knapp 20 Leute fanden sich im Obendiek-Saal des Kulturzentrums Immanuel ein, um die Touren zu planen und Ideen für weitere mögliche Führungen durch die Quartiere zu sammeln.

Man wolle mit den Führungen deutlich machen, „welche vielfältige Entwicklung“ diese östlichen Stadtteile Wuppertals genommen haben, und zugleich das Image der Quartiere verbessern, sagt die Geschäftsführerin des Kulturzentrums, Janine Pagel, der WZ. Die Quartierstouren sind gratis und werden über das Projekt „Soziale Stadt“ gefördert. Anlass sind mehrere Jubliäen, die im September begangen werden: So wird nicht nur die Immanuelskirche 150 Jahre alt, auch die Färberei feiert ihr Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen, der Förderverein wird 35 Jahre alt.

Insgesamt sechs Touren wurden bei dem Treffen vom Montag vereinbart. Sie widmen sich den Themen „Geschichte der Kirchen in Oberbarmen“, „Von den Bleichern zu Bünger – Arbeit und Alltag in Oberbarmen“, „Nordpark“, „Orte der Industriekultur“, „Orte der Besinnung“ sowie „Orte der Kultur“. Zudem gebe es noch die Möglichkeit, weitere Vorschläge von Bürgern aufzunehmen und zusätzliche Touren anzubieten, erzählt Pagel. So seien bei der Projektwerkstatt unter anderem „coole Sachen“ wie Schnitzeljagd oder Fotosafari vorgeschlagen worden. Überdies werde noch geprüft, ob auch fremdsprachige Führungen oder solche mit Unterstützung von Gebärdendolmetschern angeboten werden, berichtet die Geschäftsführerin des Kulturzentrums.

Eine Tour heißt „Arbeit und
Alltag in Oberbarmen“

Geleitet werden sollen die Führungen unter anderem von dem Historiker Heiko Schnickmann, der die Tour zu „Arbeit und Alltag in Oberbarmen“ übernimmt. Iris Colsman von der Färberei übernimmt die Führung zu den „Orten der Besinnung“.

Die weiteren Planungen sollen nun bei einem noch im Juli anstehenden Treffen des Organisationsteams weiter mit Leben gefüllt werden. Pagel und Colsman übernehmen dabei die Projektkoordination, Schnickmann ist für die geschichtliche Aufarbeitung der geplanten Touren zuständig. Ziel des Projektes sei es dabei auch, zu zeigen, wie multikulturell das Quartier ist, unterstreicht die Geschäftsführerin.

Die Führungen sollen an den Wochenenden im September stattfinden. „Wir planen in der Regel drei bis vier Stunden pro Tour“, sagt Pagel. Lediglich die Tour durch den Nordpark, die von Peter Ehm vom Nordstädter Bürgerverein Barmen übernommen wird, soll mit einer Dauer von 90 bis 120 Minuten etwas kürzer ausfallen. Pro Tour wird mit etwa 15 Teilnehmern gerechnet. Anmeldungen sind über die E-Mail-Adresse [email protected] möglich.

Zudem sollen die Aktivitäten umfangreich in den Sozialen Netzwerken bespielt werden – unter dem Hashtag #kulturbewegtdich sollen Impressionen vor allem auf Instagram und Facebook weitergereicht werden und für virale Resonanz sorgen.

Denn auch über den September hinaus sei es natürlich wünschenswert, dass die Initiative fortgesetzt werde, betont Pagel. „Es wäre klasse, wenn wir das Projekt nachhaltig verankern könnten“, betont sie. Inwieweit das allerdings auch ohne finanzielle Förderung möglich sein wird, muss die Zukunft noch zeigen.

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