Cybersicherheit Hackerangriff auf 70 IHK-Stellen - auch die Bergische IHK betroffen

Update | Wuppertal/Solingen/Remscheid · Am Mittwochabend haben Hacker versucht auf die Server der Industrie- und Handelskammer zuzugreifen. Auch die Bergische IHK ist von dem Angriff betroffen.

 Ein Cyberangriff auf die Industrie und Handelskammer hat bundesweit die Internetseiten lahmgelegt.

Ein Cyberangriff auf die Industrie und Handelskammer hat bundesweit die Internetseiten lahmgelegt.

Foto: dpa/Felix Kästle

Am Abend des 3. August hat das Rechenzentrum der Industrie- und Handelskammer in Dortmund ungewöhnliche Aktivitäten auf ihren Servern bemerkt. Es stellte sich heraus, dass Hacker dabei waren einen Angriff auf die Daten zu starten. Nach Angaben der Industrie und Handelskammer sind bundesweit alle Stellen, wie auch Geschäftsstellen betroffen.

Der Hauptgeschäftsführer der Bergischen IHK Michael Wenge erzählt, dass er Mittwochabend über die Lage aus Dortmund informiert wurde. „Man teilte mir mit, dass es massive Angriffe auf die Server gibt und die Lage diffus ist.“ Das Rechenzentrum in Dortmund, in welchem jede IHK Basisdaten gespeichert habe, habe sofort Gegenmaßnahmen ergriffen. So wurde zum einen die Internetseite der IHK vom Netz genommen und zum anderen sämtlicher Mailverkehr eingestellt. „Die Bergische IHK hat Glück, dass die Telefonanlage funktioniert. Das ist nicht bei allen Stellen der Fall“, erklärt Wenge.

Auch seien es glückliche Umstände, dass nicht alle Daten in Dortmund liegen würden, wenngleich es das größte Rechenzentrum sei. Viele der Daten befinden sich an anderen Orten, deshalb seien auch nicht sämtliche Strukturen der Dienstleistungsgesellschaft zusammengebrochen.

Worauf es die Täter abgesehen haben, könne Wenge nicht sagen. Sicher ist, dass viele sensible Daten von vielen Unternehmen auf den Servern der IHK lagern. „Wir sind schließlich die größte Wirtschaftsorganisation“, resümiert der Hauptgeschäftsführer.

Sicher sei, dass es in seinen 32 Jahren bei der IHK keinen Angriff in einer solchen Massivität gegeben habe. Ihm falle lediglich der Versuch ein, die IHK durch die sogenannten Loveletter-Spammails, zu hacken. Doch auch dieser Versuch blieb damals ohne Erfolg. Auch hier wurde rechtzeitig gehandelt: Die Mitarbeiter wurden zeitig informiert und niemand habe die Mails geöffnet.

Wie lange es dauert bis auf den Servern der IHK wieder alles wie gewohnt läuft, sei noch nicht abzusehen. „Vielleicht Stunden bis wenige Tage“, hofft Wenge. Man versuche nach und nach wieder alles hochzufahren. Jetzt habe das BSI, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, mit den Ermittlungen begonnen und suche fieberhaft nach den Eindringlingen.

(ch)
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