Sauberkeit Schüler, Eltern und Lehrer ärgern sich über schmutzige Schultoiletten

Elberfeld. · Die Schule wartet seit Jahren auf ihre Sanierung. Den Sanitäranlagen merkt man das an.

 Michael Schaffrath und sein Sohn Louis ärgern sich über den Zustand der Toiletten an der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule.

Michael Schaffrath und sein Sohn Louis ärgern sich über den Zustand der Toiletten an der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Michael Schaffrath hat die Nase voll. Was er von seinem Sohn über die Toiletten an der Gesamtschule Else Lasker-Schüler hört, will er nicht mehr hinnehmen. Er hat sich beschwert, bei der Schule und beim Gebäudemanagement (GMW). Das Ergebnis: Ein neuer Anstrich für die Kabinen – vielleicht.

Der Vater sagt, es gebe viel zu wenig Toiletten, mehrere seien kaputt, die verbliebenen böten keine Privatsphäre und seien schlecht gereinigt. Er habe Uringeruch neulich sogar bis in den Eingangsbereich wahrgenommen.

Beim WZ-Besuch im Hauptgebäude der Schule am späten Nachmittag – direkt nach der Reinigung – gibt es den typischen Geruch nur in den Sanitärräumen, schwach, aber unverkennbar. Es sieht sauber aus, aber wenig einladend. Die Kabinentüren haben je nach letztem Reparaturtermin unterschiedliche Knäufe. Darüber sind alte Bohrlöcher von vorigen Schließsystemen zu sehen. Und bei den Jungen ist zwischen Rahmen und Tür knapp ein Zentimeter Luft – genug, dass Nutzer Beobachter fürchten können. Bei den Mädchen verhindern das Extra-Leisten. Sie haben neun Kabinen, die Jungen fünf und eine Urinalwand.

Diese Toiletten stehen allen 1000 Schülerinnen und Schülern im Hauptgebäude zur Verfügung. Die Oberstufenschüler dürfen sechs weitere Toiletten im Keller nutzen, hier blättert zum Teil die Farbe von den Wänden. Michael Schaffrath sagt, dass sich die Schüler in den Pausen anstellen müssen, dann von der Pause nicht mehr viel übrig bleibt.

Schulleiterin sagt, dass es
zu wenig Toiletten gibt

Die Zahl der Toiletten „ist definitiv zu wenig“, findet auch Schulleiterin Dorothee Kleinherbers-Boden. Sie ist sich auch des schlechten Zustands der Toiletten bewusst, nennt sie „eine Zumutung“. Und sagt, sie werde stets auf die große Sanierung des Gebäudes aus den 70er Jahren verwiesen, seit zehn Jahren.

Jetzt sei ihr angekündigt worden, dass Ende 2019 die Phase Null beginnt, in der Schule und Planer ein Sanierungskonzept entwickeln. „Bevor wir nicht anfangen, glaube ich das nicht.“ Und selbst dann würde es noch Jahre dauern, bis die Arbeiten fertig sind.

Das Gebäudemanagement hat die Toiletten nach der Beschwerde von Michael Schaffrath geprüft: „Sie sind funktionell, aber schön sind sie nicht“, muss auch Frauke Weller vom GMW zugeben. Aber es seien alle Toiletten funktionstüchtig.

Beim WZ-Besuch sind auch alle Kabinen nutzbar. Louis (12) erklärt, dass es vor einiger Zeit viel schlimmer war. Am unangenehmsten habe er gefunden, „dass es stinkt und dreckig ist“. Dann sei er den ganzen Tag nicht zur Toilette gegangen. Das unter anderem hat seinen Vater auf die Palme gebracht: „Das ist doch nicht gesund!“

Dorothe Kleinherbers-Boden erklärt, dass sie mit der vorigen Reinigungsfrau nicht zufrieden waren. Deshalb habe sie dafür gesorgt, dass ein neuer Reinigungsmann eingestellt wird. Wie an vielen Wuppertaler Schulen wird dieser Minijob von freiwillig gezahlten Elternbeiträgen finanziert. Denn das GMW zahlt auch bei Ganztagsbetrieb nur eine Reinigung pro Tag. Die Schulleiterin verweist zudem auf das System, dass die Schüler vor dem Toilettengang ihren Schülerausweis abgeben müssen. Das habe auch dazu geführt, dass die Schüler pfleglicher mit den Anlagen umgehen.

Auf einen solchen Effekt setzt auch das GMW. Die Schulleiterin hat ein Schreiben erhalten, in dem es heißt, man lasse „die Möglichkeit prüfen, die Kabinen in hellerer Farbe zu streichen“. Vielleicht trage das dazu bei, dass die Schüler sich wohler fühlen und besser mit den Anlagen umgehen. Mehr ist offenbar vor der Sanierung nicht drin. Frauke Weller hat der WZ gesagt: „Auf keinen Fall werden wir eine Toilettensanierung vorziehen.“

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