Ermordetes Wuppertaler Unternehmer-Ehepaar Das Springmann-Haus ist abgerissen worden

Wuppertal · Die Arbeiten zum Abriss der Hauses des ermordeten Wuppertaler Unternehmer-Ehepaars Springmann haben Mitte Dezember begonnen. Nach WZ-Informationen ist zunächst kein Neubau geplant.

 Das Haus der Springmanns wurde dem Erdboden gleich gemacht. Die Anwohner blicken neugierig auf die Arbeiten.

Das Haus der Springmanns wurde dem Erdboden gleich gemacht. Die Anwohner blicken neugierig auf die Arbeiten.

Foto: ja/wz

Das Haus des ermordeten Unternehmer-Ehepaars Christa und Enno Springmann ist abgerissen worden. Nach WZ-Informationen gehört dem Sohn das Grundstück. Ein Eingeweihter berichtete der WZ, dieser wolle das Haus zunächst nur abreißen lassen, um „wortwörtlich Gras über die Sache wachsen zu lassen“. Ein Neubau sei erst einmal nicht geplant.

Die Nachbarschaft an der Holthauser Straße verfolgt seit dem Start der Arbeiten Mitte Dezember die Entwicklung mit Interesse. Spaziergänger gehen zu der Stelle, wo einst das Tor zum Grundstück der Springmanns stand und jetzt windschiefe Bauzäune im Gestrüpp hängen. Ein Arbeiter berichtet: „Es gehen immer wieder neugierige Menschen die Einfahrt hoch und schauen sich den Abriss an.“

„Wer will da nach einem Mord noch wohnen?“

Offensichtlich verlegen auch einige Ronsdorfer, die gar nicht im Viertel wohnen, ihren Spaziergang gerne in die Gegend, um den aktuellen Fortschritt zu verfolgen. Passant Hans-Günter Link wundert es nicht, dass das Haus jetzt, fast drei Jahre nach der Bluttat, abgerissen wurde. Er sagt: „Wer will da nach einem Mord noch wohnen?“

Nachbarin Elke Mokry lebt im Haus, das direkt an das Springmann-Grundstück angrenzt. Das Gebäude ist komplett abgerissen, die Baufirma ist derzeit noch damit beschäftigt, zwei Bunker zu entfernen. Elke Mokry sagt: „Wir schauen direkt auf die Baustelle.“ Sie wüsste gerne, was jetzt mit dem Grundstück geschieht.

Andere Nachbarn sollen sich bereits über den Stand der Dinge informiert haben. Ein Anwohner, der seinen Namen nicht veröffentlicht sehen will, sagt: „Angeblich liegt kein Bauantrag vor.“

Offiziell bestätigt der WZ niemand die Pläne für das Grundstück. Weder der Anwalt des Springmann-Sohns noch der Testament-Vollstrecker wollten sich auf Nachfrage unserer Zeitung äußern.

Das Unternehmerpaar Christa und Enno Springmann wurde am 19. März 2017 in dem Haus in Ronsdorf getötet. Das Wuppertaler Landgericht hat den Enkel 2018 wegen Totschlags und Mordes seiner Großeltern zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Urteil ist inzwischen rechtskräftig. Der freigesprochene Geschäftspartner des Enkels muss sich demnächst erneut vor dem Landgericht Düsseldorf verantworten.

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