Literatur : Ein Fall zieht sich von Wuppertal bis nach Italien
Jürgen Niedenführ hat seinen ersten Roman geschrieben. Schon als Lehrer lag sein Fokus auf kreativem Schreiben.
Auf einem Roggenfeld im beschaulichen Hopsten liegt die übel zugerichtete und spektakulär zur Schau gestellte Leiche eines Mannes. Wie ein stilechter Krimi fängt der Erstlingsroman von Jürgen Niedenführ an. Wer ist das Opfer und wer hat ihn umgebracht? Liegt der Tatort auch im Münsterland, ist Wuppertal dennoch immer wieder Schauplatz des Geschehens.
Kein Wunder, lebt er doch seit rund 25 Jahren in der Stadt. Sein Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte legte den Grundstein für seine heutige schriftstellerische Tätigkeit. Zunächst als Lehrer tätig, wurde Niedenführ Dozent am Institut für Lehrerfortbildung in Essen. „Mein Steckenpferd war immer schon das kreative Schreiben zu vermitteln und zwar bei Schülern und Lehrern, denn zum Deutschlehrer gehört, dass er schreiben kann“. So verfasste er, ebenso wie seine Schüler zum gestellten Thema einen Text, schrieb zu bestimmten Anlässe, für seine Kinder „Mondgeschichten“, zu Feiern und Festen.
Ein Treffen mit einem ehemaligen Schüler, der inzwischen bei der Kriminalpolizei tätig war, ließ den Pensionär ein Exposé wieder hervorholen, das zuvor im Kreis seiner Schreibfreunde zum Thema Krimi entstanden war. Es wurde zur Grundlage seines ersten Romans „Sie nannten ihn Don Juan“. Er ist kein eigentlicher Kriminalroman, auch wenn es einen Toten gibt. Für Niedenführ sind psychologische Aspekte wichtig. Die Situationen und Handlungen der Figuren müssen einen Sinn für ihr Lebenskonzept ergeben. Niedenführ arbeitet intuitiv, kommt ein Gedanke, eine Idee, wie Handlung und Figuren weiter ausgebaut werden können, erfolgt die Abwägung, ob es ins Lebenskonzept und in die charakterliche Entwicklung der Figuren passt.