Wupperpark Ost Neuer Wupperpark Ost: Müssen die großen Bäume weg?

Wuppertal · Die Arbeiten auf der Großbaustelle im künftigen Wupperpark Ost gehen voran. Ungewiss ist derzeit die Zukunft der alten Platanen am Ufer.

 Die Zukunft dieser Bäume ist ungewiss.

Die Zukunft dieser Bäume ist ungewiss.

Foto: Claudia Kasemann

Müssen die großen Platanen am Ufer weg? Diese Frage beschäftigt zurzeit Planer und Bauherren des künftigen Wupperparks Ost. Der entsteht in direkter Nachbarschaft zum neuen Döppersberg und soll tatsächlich ein kleiner Park werden, nebst Durchgang entlang der Wupper – und dabei könnten die Bäume buchstäblich im Weg stehen. „Es ist Auftrag zu prüfen, wie so viele Bäume wie möglich erhalten werden können“, heißt es dazu auf Anfrage von der Stadt: „Da die meisten Bäume auf der Seite des Wupperufers stehen, würde dies bedeuten, den im Entwurf geplanten Uferweg zu verlegen.“ Ob das möglich ist - und wenn ja, mit welchen Folgen - das würden sich die Fachleute derzeit anschauen. Das Ergebnis soll den Stadtpolitikern in der Planungs- und Baubegleitkommission vorgestellt werden. Versetzen lassen sich zwar sogar große Bäume, doch das ist aufwändig und teuer.

Unterdessen schreiten die Arbeiten über und unter der Erdoberfläche voran - denn der große ehemalige Luftschutzraum ist Teil der Planungen für das Areal. Investor ist die Tiefbunker Brausenwerth GmbH & Co. KG um die Brüder Markus und Thomas Riedel. Zwei Gebäude entstehen über dem Bunker: einerseits der künftige Infopavillon vis-à-vis vom Köbo-Haus, in den das Wuppertaler Stadtmarketing einziehen soll, und andererseits das Café Cosa, das im hinteren, östlichen Teil als Anlaufstelle für Suchtkranke eine neue Adresse erhält. Außerdem wird ein Zugang errichtet als Eingang zum Bunker, der sich in einen Club für bis zu 1200 Besucher verwandelt. Läuft alles nach Plan, könnte schon bald mit dem Bau der Gebäude im Park begonnen werden. Insbesondere das neue Café Cosa wird mit Spannung erwartet, denn zurzeit gibt es keine nahe Anlaufstelle für Suchtkranke, von denen sich etliche im Bereich der Alten Freiheit und vor der Schwebebahnhaltestelle Döppersberg aufhalten.

Café Cosa: „Die Szene ist
nun mal in der Innenstadt“

Mit dem neuen Café Cosa im Wupperpark Ost werde es wieder eine Betreuung in fußläufiger Nachbarschaft geben, sagt Wuppertals Sozialdezernent Stefan Kühn: „Die Szene ist nun einmal in der Innenstadt, das ist sie schon seit Jahrzehnten, und sie wird auch dort bleiben.“ Angrenzend zum Café Cosa-Pavillon gebe es keine anderen Gebäude oder Anlieger - und damit auch kein Konfliktpotenzial. „Deshalb sind wir davon überzeugt, dass der Standort zumindest im Rahmen der Möglichkeiten der am besten geeignete ist.“ Die Einrichtung werde eingefasst von der B7, dem Brausenwerth und der Wupper, erklärt Kühn: „Weit genug weg und trotzdem nah genug dran – eine bessere Mischung gibt es im Grunde nicht.“ Bis 2020 müssen sich alle Beteiligten aber noch gedulden, sagt der Sozialdezernent: „Ich gehe davon aus, dass Mitte bis Herbst nächsten Jahres das neue Domizil bezogen werden kann.“ Das hält auch Markus Riedel für realistisch. Er freut sich, dass auf dem Infopavillon fürs Stadtmarketing eine Dachterrasse eingerichtet werden soll. „Begrünung und Dachterrasse haben sich für mich nie ausgeschlossen.“ Sein Unternehmen werde sich um eine geeignete Gastronomie bemühen, die auch Clubgäste interessieren könnte. Der Clou: Besucher sollen von der Dachterrasse des Infopavillons aus einen idealen Blick auf Wuppertals Wahrzeichen haben. „Man sitzt dort auf Augenhöhe mit der Schwebebahn“, sagt Markus Riedel.

Und die großen Platanen an der Wupper? Über deren Schicksal ist noch nicht entschieden, Bauherr im Park ist die Stadt. So oder so aber soll es Bäume auf der Anlage geben, auch Neupflanzungen sind vorgesehen, und eine der Platanen, die nicht unmittelbar am Wupperufer steht, soll ohnehin bleiben. Vielleicht findet sich ja eine Gestaltung, der die Platanen nicht im Weg stehen.

Fakt ist, dass es ansonsten keinen Grund gäbe, die riesigen alten Bäume zu fällen. Stadtsprecherin Martina Eckermann betont: „Die Bäume sind kerngesund.“

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