Offen gesagt Rebekah Rota - wohltuend anders

Wuppertal · Es geht doch: Wuppertal kann wichtige Personalfragen auch professionell beantworten. Ein Kommentar.

 Rebekah Rota freut sich auf Wuppertal, wo sie die Intendanz der Oper übernehmen wird.

Rebekah Rota freut sich auf Wuppertal, wo sie die Intendanz der Oper übernehmen wird.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Es geht doch. Wuppertal kann wichtige Personalfragen noch professionell beantworten. Dieser Eindruck jedenfalls ist auf der Suche nach einem Nachfolger für Berthold Schneider entstanden. Das ist nicht selbstverständlich, gerade in der Kultur nicht, wo wie im Fußball gilt, dass es im Grunde jeder besser weiß als der andere. Wuppertal kann davon ein ebenso trauriges wie kostspieliges Lied singen. Dass es im Falle Rebekah Rota ganz anders gelaufen ist, spricht für die Findungskommission und dafür, dass die Damen und Herren sich auf das Wesentliche konzentriert haben. Wer kann dem Opernensemble im Zusammenspiel mit Orchester und Schauspiel eine tragfähige, erfolgversprechende Strategie geben? Vieles spricht dafür, dass die US-Amerikanerin aus Karlsruhe das Zeug dazu hat, nicht unbedingt, weil sie eine Frau ist, sondern weil sie anscheinend in der Lage ist, die Dinge zu bewegen, ohne andere dabei zu überfahren. Wertschätzend, konstruktiv, aber auch fordernd und ehrgeizig - das sind in Zeiten wie diesen die Zutaten für eine starke Intendanz. Wenn davon etwas fehlt, ist ein gemeinsamer Weg in der Regel nicht sonderlich lang. Den Bühnen dieser Stadt ist zu wünschen, dass sich die Wahl von Rebekah Rota als langfristig erweist.