Grippewelle Besserer Impfstoff gegen die Grippewelle

Wuppertal · Die Influenza schlägt in Wuppertal bisher weniger stark zu als 2018. Mehr Infektionen im Februar erwartet.

 Im vergangenen Jahr gab es eine starke Grippewelle.

Im vergangenen Jahr gab es eine starke Grippewelle.

Foto: dpa/Maurizio Gambarini

Aktuell ist das Wetter vor allem kalt, nass und grau – die typische Zeit für eine Grippewelle, möchte man meinen. Aber bisher schlägt die Krankheit kaum zu. Oliver Schneider, kommissarischer Leiter des Gesundheitsamts der Verwaltung sagt, bei der Stadt gebe es bisher keinen einzigen Fall einer gesicherten Influenza-Erkrankung. Auch das Helios-Krankenhaus hat noch keinen positiv getesteten Fall zu melden.

Nachdem es im vergangenen Jahr eine starke Grippewelle gab, klingt das verwunderlich. Aber laut Schneider kann genau das der Hintergrund sein. Schneider geht davon aus, dass sich in dieser Saison mehr Menschen gegen Grippe haben Impfen lassen als vorher – als Folge der vergangenen Grippewelle. Schon im November war von Engpässen bei der Lieferung des Impfstoffs berichtet worden. In Wuppertal hat es Fälle gegeben, bei denen Arzthelferinnen auf die eigene Impfung verzichtet haben, um Patienten eine Injektion zu ermöglichen.

Die Barmenia hat 3000 Impfungen mehr bezahlt als im Jahr vorher

Auf Nachfrage kann die Barmer Ersatzkasse noch keine Zahlen zu den bezahlten Impfdosen nennen. Barmer-Pressesprecherin Sara Rebein erklärt, dass die ärztlichen Abrechnungsdaten erst mit Verzögerung ankämen und von daher noch nicht einsehbar seien.

Die Barmenia Krankenversicherung meldet, dass sie im Jahr 2017 bundesweit 12 515 Portionen Impfstoff erstattet hat. 2018 waren es 15 337 Portionen Impfstoff. Pressereferent Ingo Eiberg sagt, wegen der noch laufenden Grippeschutzsaison könne von einer Steigerung der Impfrate ausgegangen werden.

Mit Blick auf die Zahlen des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), das als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel die Grippeimpfstoffe prüft, zeigt sich aber, dass die Zahl der Impfungen allein nicht zwingend etwas über die Stärke der Grippewelle aussagt. Bis zum 2. November 2018 hatte das PEI 15,7 Millionen Impfdosen freigegeben. Zu ähnlicher Zeit waren es 2017 sogar 17,8 Millionen, im Jahr zuvor 16 Millionen und 2015 sogar 20,8 Millionen.

Oliver Schneider geht aktuell von einer höheren Effektivität des Impfstoffes aus. Die starke Zirkulation des Influenza-B-Stamms im Februar 2018 sei eine Folge des anscheinend nicht ausreichenden Dreifachimpfstoffs gewesen, so Schneider, der zuvor ausgegeben worden war. In dieser Saison gebe es stattdessen einen Vierfachimpfstoff, der in seiner Wirkung dem Vorgänger überlegen zu sein scheine. Die Effektivität des Impfstoffes hänge immer davon ab, wie passend der Impfstoff auf die tatsächlich auftretenden Viren zugeschnitten sei. Der Impfstoff werde immer weit vorher, aufgrund der Erfahrungen auf der Südhalbkugel, entwickelt. Der Schutz liege in der Regel bei 40 bis 60 Prozent.

Schneider geht davon aus, dass die Grippewelle dieses Jahr schwächer bleibt als im vergangenen Jahr. Sicher lasse sich das erst im Februar sagen. Es werde aber sicher mehr Fälle geben als bisher – nur „wie heftig der Ausschlag wird“, bleibe abzuwarten.

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