Ermittlungen : Kinderpornografie: Polizei findet 50 Festplatten und Waffen bei Rentner
Wuppertal 83-Jähriger aus Wuppertal ist festgenommen, aber wieder freigelassen worden. Er arbeitete als Hausaufgabenbetreuer für Kinder. Die Ermittler fanden auch Bauteile einer Panzerabwehrrakete.
Ein 83-jähriger Wuppertaler ist am Mittwoch vorläufig festgenommen worden, weil er kinderpornografisches Material und illegale Waffen besessen haben soll. Das berichtete die Polizei am Donnerstag. Im Laufe des Tages wurde ein Haftbefehl wegen Fluchtgefahr gegen ihn erlassen, gegen Auflagen wurde dieser aber außer Vollzug gesetzt.
Laut Mitteilung erhielt die Polizei am Dienstag, 25. Juni, einen Hinweis auf den Besitz kinderpornografischer Bilder. Noch am gleichen Tag habe die Polizei das Einfamilienhaus des Tatverdächtigen am Dellbusch in Nächstebreck durchsucht und umfangreiches Bildmaterial auf 50 Festplatten, mehreren Laptops und PCs sichergestellt. Hierbei dürfte es sich nach einer ersten Sichtung, so die Polizei, jedenfalls teilweise um kinderpornografisches Material handeln. Die Durchsuchungsmaßnahmen wurden am Mittwoch und Donnerstag fortgesetzt. Dabei wurden im Haus illegale Waffen gefunden, unter anderem ein scharfer Revolver sowie Bauteile einer Panzerabwehrrakete ohne Sprengkopf, und durch den Kampfmittelräumdienst sichergestellt.
In einem Safe fand die Polizei Artikel zu vermissten Kindern
In einem Safe fanden die Ermittler nach Polizeiangaben zahlreiche Zeitungsartikel, darunter auch Berichterstattungen zu vermissten Kindern. Aus diesem Grund haben die Beamten mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei, der technischen Einsatzeinheit und Diensthundeführern die Suchmaßnahmen auch auf das große Grundstück des Beschuldigten ausgeweitet. Dazu wurde das THW Remscheid zur Unterstützung angefordert. Das THW verfügt über Spezialgerät. Es hob einen kleinen Bagger in den Garten.
Zu den Durchsuchungen erklärte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert: „Bei jemandem, der sich so intensiv mit diesem Thema beschäftigt hat, wollen wir sicher sein, dass wir nichts übersehen.“ Auf dem Grundstück konnte bis zum Donnerstagnachmittag nach Angaben der Polizei nichts Verdächtiges festgestellt werden.
Auch ins Visier der Ermittler geriet der in Dortmund lebende 52-jährige Sohn, in dessen ehemaligen Kinderzimmer ebenfalls Bildmaterial aufgefunden werden konnte. Auch seine Wohnung wurde durchsucht. Bei ihm sei aber nichts Verdächtiges gefunden worden, so die Ermittler.