Bundesgartenschau Wuppertal macht Pläne für eine Hängebrücke und eine Seilbahn

Dem Stadtrat wurde eine Machbarkeitsstudie für die Bundesgartenschau vorgestellt. Der Beschluss über die Bewerbung erfolgt im Juli.

Bundesgartenschau: Wuppertal macht Pläne für eine Hängebrücke und eine Seilbahn
Foto: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Einige spektakuläre Vorschläge für eine Bundesgartenschau in Wuppertal ab dem Jahr 2025 stellte der Landschaftsarchitekt Stephan Lenzen am Donnerstag dem Stadtrat vor. Als Ergebnis einer vorläufigen Machbarkeitsstudie schlägt sein Büro RMP die Nutzung von drei großen Flächen im Westen der Stadt vor und stellt das Konzept unter das Motto „Schönes verbinden“. Eine dieser Verbindungen ist eine 700 Meter lange Hängebrücke, die zwischen der Kaiserhöhe und der Königshöhe gespannt werden könnte. Außerdem schlägt die Studie vor, eine Seilbahn zu bauen, die bei einer Streckenlänge von 950 Meter über den Zoo hinauf zur Königshöhe führt. Dabei ist eine Mittelstation mit Anbindung an den Zoo und die Sambatrasse vorgesehen.

In der Sitzung am 9. Juli wird der Rat im Anschluss an eine Debatte darüber entscheiden, ob sich die Stadt für die Bundesgartenschau bewerben soll. Im Vorfeld hat die CDU signalisiert, dass sie dem Projekt nur dann zustimmen wird, wenn es finanzierbar ist und der Stadt keine unzumutbaren Folgekosten entstehen. Hinter den Kulissen zeichnet sich ein Kompromiss ab. Demnach erwägt die CDU-Fraktion, einer Bewerbung zuzustimmen, wenn diese nicht für das Jahr 2025 gilt, sondern auf später verschoben wird. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Klaus Jürgen Reese hält eine erfolgreiche Bewerbung für das Jahr 2025 ohnehin für unwahrscheinlich. Rostock habe sich bereits für 2025 beworben und könne sich der Förderung durch das Land Mecklenburg-Vorpommern sicher sein. Soweit sei Wuppertal nicht. Die Bewerbung für die Buga ist ein Projekt, das sich Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) auf die Fahnen geschrieben hat. Mucke fand auch die Sponsoren, um die 170 000 Euro teure Machbarkeitsstudie zu finanzieren.

Die Machbarkeitsstudie sieht vor, dass es zwei große Ausstellungsgelände geben wird, die nur gegen Eintritt zu besichtigen sind. Die Tesche (Tescher Wiesen) und die Königshöhe (Waldpark Kiesberg). „Die Königshöhe ist das Gelände, das die größten Defizite aufweist. Ziel einer Bundesgartenschau ist immer auch eine nachhaltige Stadtentwicklung“, erläuterte Lenzen.

(Die Königshöhe wäre eine von drei Ausstellungsflächen. Grafik: RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten.)

In der Machbarkeitsstudie hat der Gutachter die zu erwartenden Kosten berechnet. „Nach vorsichtigen Berechnungen“, so Oberbürgermeister Andreas Mucke werden sich die Investitionskosten auf 69 Millionen Euro belaufen. Der städtische Anteil an den Investitionskosten würde 34,6 Millionen Euro betragen. Die Stadt hofft auf Geld von Bund und Land., Zehn Millionen Euro soll die Hängebrücke kosten, die Seilbahn würde von einem privaten Unternehmen gebaut und betrieben. Die Stadt müsste für die Kosten der drei Stationen aufkommen.

Die Durchführungskosten werden mit 50 Millionen Euro angesetzt. 15,3 Millionen Euro würden in die gärtnerische Ausstattung fließen. Die Stadt würde eine Buga GmbH gründen, die zeitlich befristet Personal einstellt. Bei 1,8 Millionen Besuchen würden Einnahmen über die Eintrittsgelder in Höhe von 28,5 Millionen Euro erzielt. Kombi-Tickets zum Besuch für Buga und Zoo wären im Angebot, die Fahrt mit der Seilbahn dabei im Eintrittspreis von knapp 25 Euro enthalten.

Die Durchführung der Buga würde Wuppertal rund 16 Millionen Euro kosten, die Gesamtkosten würden damit bei gut 50 Millionen Euro liegen. Diese Kosten sind bisher noch in keiner langfristigen Haushaltsplanung berücksichtigt. Lenzen rechnet neben der Mehrzahl an Tagesausflüglern mit 100 000 Buga-Touristen, die länger als einen Tag in der Stadt bleiben würden.

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