Güterverkehr Langerfeld ist für Container das Tor zur Welt

Langerfeld. · Der Güterbahnhof vermeldet steigende Umschlagzahlen und mehr Nachhaltigkeit.

 Auf dem Verladebahnhof ist auch heute noch viel los.

Auf dem Verladebahnhof ist auch heute noch viel los.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Eine riesige Bahnhofsanlage ziert das Stadtbild von Wuppertal-Langerfeld entlang der B7 an der Jesinghauser Straße. Eine Bahnhofsanlage, die allerdings keine Personen befördert, sondern Container und Güter. Letztes Jahr feierte der Güterbahnhof seinen 50. Geburtstag, seit dem besteht das Terminal in Langerfeld. „Das Terminal wurde mehrfach erweitert, um der zunehmenden Nachfrage gerecht zu werden. 2019 hat die Bahn gegenüber dem Vorjahr eine mehr als zehnprozentige Steigerung der umgeschlagenen Mengen erreicht“, sagt ein Bahnsprecher auf WZ-Nachfrage. Doch was passiert dort eigentlich genau? Wohin werden die Güter transportiert und was hat sich dort seit Beginn verändert?

Alles begann am 10. Juli 1969 als das Umschlagterminal, wie es im Fachjargon heißt, mit einer Abstellfläche von circa 3500 qm in Betrieb gegangen ist. Umschlagterminal heißt es deshalb, weil dort Ladeeinheiten vom Lkw auf die Schiene umgeschlagen werden, erklärt der Sprecher weiter. Der Standort Langerfeld sei damals gewählt worden, da dort eine günstige Anbindung an den kombinierten Verkehr besteht, also sowohl an das Güterverkehrs- als auch an das Straßennetz über die Auffahrten Wuppertal-Langerfeld und Wuppertal-Nord an die A1, A43 und A46 in das östliche Ruhrgebiet.

Im Jahr 1974 folgten einige Ausbaumaßnahmen an Gleisen und Kränen und weitere Kapazitätsausbauten zehn Jahre später. So erreichte das Terminal 1991 seinen heutigen Zustand und ist inzwischen eine leistungsfähige Umschlaganlage mit Verbindungen in fast alle Wirtschaftszentren Deutschlands und zu internationalen Terminals. So zum Beispiel vor allem von und nach Italien sowie Basel/Weil am Rhein.

Strategie „Starke Schiene“ spielt eine zentrale Rolle bei der Bahn

Seit 2003 ist das Terminal im Betrieb der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) - eine Tochter der Deutschen Bahn Netz AG. Diese übernehme aktuell die Vermarktung und Verbesserung der Abläufe und konzentriere sich innerhalb der Konzernstrategie „Starke Schiene“, die im letzten Jahr veröffentlicht worden ist, vor allem auf das Thema Klimapolitik. „Deutschland wird seine Klimaziele nur erreichen, wenn es im kommenden Jahrzehnt gelingt, massiv Verkehr auf die Schiene zu verlagern. Deutschland braucht eine starke Schiene: für das Klima, für die Menschen, für die Wirtschaft und nicht zuletzt für Europa“, heißt es in der Pressemitteilung der Deutschen Bahn. Die Umschlagterminals würden als Schnittstelle der Verkehrsträger Schiene und Straße dabei eine wichtige Rolle spielen – wie auch die Anlage in Wuppertal-Langerfeld.

Es tut sich also noch sehr viel auf dem großen Gelände an der B7, rund 36 000 Ladeeinheiten werden dort jährlich umgeschlagen, berichtet der Sprecher. Zwei Kräne und vier Umschlaggleise, auf denen heutzutage vornehmlich Güter für die Automobilindustrie sowie Halb- und Fertigerzeugnisse transportiert werden – alles im Hinblick auf Verlagerung von Gütern auf die umweltfreundliche Schiene.

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