Stopp der Hardt-Pläne Kritische Fragen von Schulpolitikern

Wuppertal · Die Mitglieder des Schulausschusses und einige Gäste trafen sich zu einem Austausch per Videokonferenz.

  GMW-Chefin Mirja Montag musste viele Fragen beantworten.

GMW-Chefin Mirja Montag musste viele Fragen beantworten.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Kritische Fragen zum Stopp der Pläne für das Schulausweichquartier auf der Hardt stellten die Mitglieder des Schulausschusses am Donnerstag an Mirja Montag, Leiterin des Gebäudemanagements (GMW), und Thomas Lehn, beim GMW zuständig für Schulen. Und forderten, die betroffenen Schulen künftig zu unterstützen. Ausschussmitglieder und einige Gäste hatten sich zu einem virtuellen Austausch per Videokonferenz getroffen.

Mehrere Teilnehmer erklärten, wie „geschockt“ oder „erschüttert“ sie über die Nachricht des Stopps waren. Mirja Montag und Thomas Lehn erklärten, dass ihnen durchaus bewusst gewesen sei, dass sich das Genehmigungsverfahren für Containerbauten nach einer Erleichterung während der Flüchtlingskrise geändert habe. Sie seien aber davon ausgegangen, dass bei weiteren Brandschutzmaßnahmen der bisherige Genehmigungsweg gelte.

Dass trotz Planung solcher Maßnahmen das Land den Containerbau genehmigen muss, sei erst kurz vor Weihnachten deutlich geworden. Dies sei bei anderen Containerbauten bis dahin nicht notwendig gewesen. Daraufhin hätten die Container-Firmen in konkreten Verhandlungen wesentlich höhere Preise genannt, als das GMW vorher kalkuliert habe – das Projekt würde doppelt so teuer.

Lehn und Montag betonten, dass das Projekt von vornherein sehr knapp bemessen war. Aber: „Wir sind bis vor zwei Wochen davon ausgegangen, dass wir die Baumaßnahmen schaffen“, so Lehn. Aber sie hätten keinen Puffer mehr gehabt. „Das Projekt war sehr risikobehaftet. Möglicherweise haben wir das nicht ausreichend erklärt“, räumte Mirja Montag ein. Sie sagte auch: „Wir haben das Thema Bauge­nehmigung falsch eingeschätzt.“ Bei bisherigen Container-Projekten habe es diese Erfahrung nicht gegeben.

Beide betonten, dies sei erst in der vergangenen Woche klar geworden. Erst die letzten Verhandlungen mit den Containerfirmen habe ergeben, dass Zeit- und Kostenplan nicht einzuhalten seien: „Wir haben da nichts verschleppt.“

An dem virtuellen Austausch nahmen auch die Schulleiterinnen Dorothee Kleinherbers-Boden von der Gesamtschule Else Lasker-Schüler und Christiane Genschel vom Johannes Rau-Gymnasium teil. Beide erklärten es für müßig, nach Schuldigen zu suchen. Es müsse nach vorn geschaut werden. Christiane Genschel machte deutlich, welche Belastung die unklare Situation für ihre Schule habe, wie verunsichert Eltern und Schüler seien, auch im Vorfeld der Anmeldungen. Sie forderte, bei Alternativen auf Sicherheit und Erreichbarkeit zu achten. Und forderte, wenigstens einige Toiletten und Kursräume zu streichen.

Dorothee Kleinherbers-Boden sagte, dass in ihrer Schule neben dem Sanierungsbedarf die Raumnot seit Jahren das größte Problem sei. Das müsse gelöst werden: „Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir in Zukunft einen vernünftigen Schulbetrieb gestalten sollen.“ Überrascht war sie, dass auch auf der Hardt nur Platz für 800 Schüler geplant war. Das Hauptgebäude der „Else“, das saniert werden soll, nutzten mehr als 1000 Schüler.

Mirja Montag kündigte an, bis März alternative Ersatzstandorte zu ermitteln, bis Mai soll es dazu eine Vorlage geben. Das forderte Karin van der Most (FDP), Vorsitzende des Ausschusses, auch ein. Für die Schulen sei eine klare Perspektive wichtig. „Und wir erwarten, dass das GMW sich zeitnah mit den beiden Schulen zusammensetzt, was dort jetzt konkret getan werden kann.“

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