Stammzellen Wuppertal: Kindertagesstätte „Gänseblümchen“ am Nordpark sucht Lebensretter

Wuppertal · Potenzielle Spender von Stammzellen können sich am 4. Juni registrieren lassen.

  Kita-Mitarbeiterin Britta Breuel (l.), Kathrin Hennekes und die Kita-Kinder freuen sich auf viele Spendenwillige.

Kita-Mitarbeiterin Britta Breuel (l.), Kathrin Hennekes und die Kita-Kinder freuen sich auf viele Spendenwillige.

Foto: Andreas Fischer

. Die Kindertagesstätte „Gänseblümchen“ am Nordpark sucht Lebensretter und organisiert daher am Sonntag, 4. Juni, eine Registrierungsaktion für mögliche Spender von Stammzellen. Eine Stammzellenspende kann dazu dienen, an Blutkrebs – Leukämie – leidende Menschen von der lebensbedrohlichen Erkrankung zu heilen.

Die ehrenamtliche Aktion findet von 10 bis 14 Uhr am Kita-Standort an der Riescheider Straße 22 statt und wird von Mitarbeitern und Eltern unterstützt. Die Registrierung erfolgt in Absprache mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) in Tübingen.

Mit der Aktion wolle man zeigen, „wie einfach es sein kann, ein Menschenleben zu retten“, erklärt Kita-Leiterin Kathrin Hennekes. Sie hätten zwar in der Einrichtung keinen aktuellen Fall, der von der schweren Erkrankung betroffen sei. Die Kita habe in der Vergangenheit aber bereits verschiedene soziale Aktionen unterstützt.

Kathrin Hennekes hofft auf eine rege Resonanz. Wenn sich etwa 200 potenzielle Spender fänden, wäre das ein gutes Ergebnis. „Die Registrierung dauert etwa 20 Minuten“, erklärt die Kita-Leiterin. Bei gutem Wetter soll die Registrierung im Außenbereich der Kita erfolgen, bei schlechtem Wetter in den Kitaräumen. Für Besucher und Spendewillige gibt es Waffeln und Kaffee. Auch Mitarbeiter und Eltern, die noch nicht als Knochenmarkspender registriert sind, wollten sich am 4. Juni als Spender eintragen lassen, sagt Hennekes.

Die Untersuchung der Gewebeproben übernimmt die DKMS. Über die gemeinnützige GmbH erfolgt dann auch das weitere Verfahren. Kommt eine registrierte Person als Stammzellenspender in Frage, ist für die Entnahme der Stammzellen in 90 Prozent der Fälle kein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus notwendig. In der Regel wird dem Spender fünf Tage lang ein Medikament verabreicht, das die Anzahl der Stammzellen im Blut steigert. Anschließend werden die Stammzellenspende in einem Verfahren ähnlich einer Blutspende entnommen.

Anfallende Kosten
werden übernommen

In etwa einem Zehntel der Fälle wird eine Knochenmarkentnahme durchgeführt. Dabei muss der Spender für zwei bis drei Tage in ein Krankenhaus. Dort werden ihm etwa fünf Prozent des Knochenmarks aus dem Beckenkamm entnommen. Anfallende Kosten im Zusammenhang mit der Spende werden übernommen.

Für viele an Leukämie Erkrankte sei die Transplantation der Stammzellen die einzige Überlebenschance, erklärt die DKMS. Grundsätzlich könne sich jeder Mensch mit guter Gesundheit im Alter von 17 bis 55 Jahren als potenzieller Spender registrieren lassen.

Findet sich ein passender Spender für einen Erkrankten – man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem „genetischen Zwilling“ – können Stammzellen aus dem Knochenmark genommen und auf den Erkrankten übertragen werden.

Die DKMS-Registrierung sei wichtig, weil derzeit jeder zehnte Patient mit Leukämie keinen passenden Spender finde, heißt es. Alternativ zu einer Stammzellenspende können Unterstützer auch die Registrierung finanziell fördern. Die Kosten liegen bei jeweils 40 Euro.

Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft erkrankten im Jahr 2018 etwa 12 200 Menschen in Deutschland an Leukämie. Mit dem Alter steigt das Risiko, an Blutkrebs zu erkranken. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen: Von 75 Männern erkrankt demnach ein Mann an dieser Krebsart, bei Frauen ist durchschnittlich eine von 99 betroffen.

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