Wuppertal ist stolz auf seine Basilika

Fast bis auf den letzten Stehplatz war die Laurentiuskirche beim Pontifikalamt mit Joachim Kardinal Meisner gefüllt.

Wuppertal ist stolz auf seine Basilika
Foto: Gerhard Bartsch

Wuppertal. Welche Glaubenskraft und Feierlichkeit die katholische Kirche speziell an besonderen Feiertagen entfalten kann, erlebten die Besucher des Pontifikalamts anlässlich der Verleihung des Titels „Basilica Minor“ für die Laurentiuskicrhe. Fast bis auf den letzten Stehplatz war die Kirche am Samstag gefüllt, denn viele Wuppertaler wollten diesen besonderen Tag in der Stadtgeschichte miterleben, darunter auch viele Besucher aus anderen Glaubensrichtungen.

In seiner Predigt erläuterte Joachim Kardinal Meisner die Gründe für die Verleihung des Titels, wofür er sich persönlich bei der Deutschen Bischoftskonferenz und in Rom stark gemacht hatte. Gewürdigt wird die Bedeutung der Kirche für Stadt und Region, ihr architektonischer Wert als Gotteshaus im klassizistischen Baustil sowie als Ort, an dem sich der damalige Kaplan Adolph Kolping 1845 bis 1849 für seinen sozialen Einsatz inspirieren ließ. Spontanen Beifall erhielt Kardinal Meisner für seinen Humor, mit dem er so manchen Zuhörer überrascht haben dürfte. „Sie haben diese Auszeichnung verdient. Und ich als alter Bischof kurz vor dem Ruhestand bin sehr froh, dass uns das hier noch gemeinsam vergönnt ist. Amen“, sagte Meisner zum Abschluss seiner Predigt.

Auch bei der Übergabe des päpstlichen Wappens an Stadtdechant Bruno Kurth sorgte er für einen Lacher, als er meinte: „Leider ist die Verleihung des Titels nicht mit einer Gehaltserhöhung verbunden.“

Die Laurentiuskirche ist die erste Kirche in Deutschland, die von Papst Franziskus zur „Basilica Minor“ ernannt wird. Höhere Zuwendungen des Bistums dürfen sich die Katholiken in Wuppertal davon zwar nicht erhoffen, aber dafür können sie stolz darauf sein, dass „nun auch der neue Papst ein Auge auf Wuppertal geworfen hat.“ Dass allein schon diese formelle Anerkennung die Wuppertaler Seele berührt, drückte sich zum Beispiel auch in der imposanten Lautstärke aus, mit der die Kirchenlieder gemeinsam gesungen wurden. Ein Erlebnis, das im Kirchenalltag in oft nur spärlich besuchten Gotteshäusern zu einer Seltenheit geworden ist.

Die Festtagsstimmung setzte sich beim Empfang im Gregor-Breuer-Saal fort, wo Stadtdechant Bruno Kurth seine vielen Gäste als „Basilikaner“ begrüßte. Unter ihnen Oberbürgermeister Peter Jung, der Kardinal Meisner für die Fürsprache beim Vatikan dankte. Zu den Wuppertaler Christen hat Kardinal Meisner seit der Wuppertaler Rom-Wallfahrt vor drei Jahren ein besonderes Verhältnis. Mit 350 Wuppertalern hatte er in Rom in der Basilika San Lorenzo fuori le mura ein Pontifikalamt am Grab des Wuppertaler Stadtpatrons Sankt Laurentius gefeiert. Am Samstag schloss sich somit ein Kreis für den in wenigen Wochen aus seinem Amt ausscheidenden Erzbischof von Köln.

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