Meinung Ist die Überwachung an der Schwarzbachtrasse gerechtfertigt?

Meinung · Die Wuppertalbewegung hat Kameras an der Schwarzbachtrasse angebracht. Ist das angebracht? Ein Pro und Contra.

Wuppertal: Ist die Überwachung an der Schwarzbachtrasse angebracht?
Foto: Schwartz, Anna (as)

Pro: Den Nutzen haben alle.

Dass wir mit der Schwarzbachtrasse einen weiteren attraktiven Freizeitweg auf einer alten Bahntrasse nutzen können, ist der Wuppertalbewegung zu verdanken. Sie finanzierte den Eigenanteil und übernahm Planung und Organisation des Umbaus. Und erhielt dafür ein Erbbaurecht von der Stadt – für den Bau und maximal fünf Jahre danach. Jetzt will sie das Geschaffene schützen, hat dafür Kameras installiert. Das ist nachzuvollziehen. Kritiker sollte beruhigen, dass in den meisten Fällen niemand die Bilder sieht. Nur wenn es Schäden gibt, wird auf den Filmen nach Tätern gesucht. Nur die interessieren dann auch. Den Nutzen haben alle.

Contra: Überwachung schränkt ein

Wer sich beobachtet fühlt, ist nicht frei. Der ist eingeschränkt in seinem Handeln. Der passt seine Handlungen an. Das Filmen im öffentlichen Raum ist sehr streng geregelt. Zurecht. Es betrifft unsere Grundrechte. Wie der Fall bei der Wuppertalbewegung rechtlich aussieht, wird der Datenschutzbeauftragte des Landes klären. Ihr Anliegen ist nachvollziehbar. Aber es ist ebenso nachvollziehbar, dass Menschen nachfragen, ob das so rechtens ist. Wer will permanent beobachtet und gefilmt werden? Und das, ohne etwas getan zu haben. Nur weil wenige andere etwas tun könnten. In einem – quasi – öffentlichen Raum. Filmen ist das letzte Mittel. Nicht das erste. Bitte umdenken.

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