Wirtschaft Internetagentur unterstützt Unternehmen in der Krise

Wuppertal · Viele Firmen suchen in der Pandemie alternative Vertriebswege. Ein Wuppertaler will bei der Vermarktung helfen

 Mehmet Yilmaz, Geschäftsführer von AT Computational Design, und seine 14 Mitarbeiter spüren eine steigende Anfrage im Bereich E-Commerce

Mehmet Yilmaz, Geschäftsführer von AT Computational Design, und seine 14 Mitarbeiter spüren eine steigende Anfrage im Bereich E-Commerce

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Corona-Pandemie trifft viele Geschäfte und Unternehmen hart: Lockdown, geschlossene Geschäfte, kaum Geschäftsreisen und abgesagte Messen behindern die bekannten Vertriebswege. Der persönliche Draht zum Kunden läuft häufig nur noch über Telefon oder Videokonferenzen, Einkäufe in Läden sind häufig nicht möglich, verlagern sich weiter ins Internet. Hier tummeln sich meist große Marken und Ketten, was es für kleinere Läden oder Unternehmen mit einem bestimmten Angebot nicht leichter macht. Hilfe bieten Internetagenturen. Sie sorgen nicht nur mit einer Homepage für einen passenden digitalen Auftritt, sondern kümmern sich darum, dass das Angebot im Netz gefunden wird.

Vertrieb läuft in der Pandemie überwiegend online

Eine von ihnen ist die Internetagentur AT Computational Design. „Unsere Aufgabe ist es, Unternehmen im Internet sichtbar zu machen“, so Geschäftsführer Mehmet Yilmaz. Unternehmen, die schon vor der Pandemie erkannt haben, dass Online-Marketing wichtig ist, hätten es seither leichter gehabt. „Viele kleine und größere Unternehmen haben auf Vertriebler gesetzt“, sagt Yilmaz. Das sei jetzt vorbei, der Vertrieb laufe überwiegend online. Das spüren Yilmaz und seine 14 Mitarbeiter an der gestiegenen Anfrage im Bereich E-Commerce. Zu den Kunden der Internetagentur zählen unter anderem die Wera Werkzeuge GmbH, die Berger Gruppe, das Handelsunternehmen Peter Bausch und der Softwareanbieter Böhme & Weihs Systemtechnik.

„Im Handel haben viele hinterfragt, ob ihr Wirtschaftsmodell zukunftsfähig ist“, sagt Marco Trienes von der Wirtschaftsförderung Wuppertal. Der Online-Handel werde nicht mehr als Gegner wahrgenommen, sondern als Platz, aus dem sich neue Gestaltungsmöglichkeiten, neue Kommunikationswege mit dem Kunden und eine andere Präsentation der Produkte ergeben. „Das ist kein konjunkturelles Phänomen, das nach Corona wieder verschwinden wird“, sagt Trienes. Das bedeute aber keine Abkehr von der Kernkompetenz des Einzelhandels, sondern eine Chance neue Kunden zu erreichen. Als Beispiel nennt er Click-&-Collect, um Waren zu reservieren und abzuholen oder Live-Termine per Skype und Videotelefonie, bei denen die neueste Sommerkollektion vorgeführt werde.

„Wir profitieren von dem Trend zur Digitalisierung“, sagt Yilmaz, der mit AT Computational Design seit 25 Jahren auf dem Markt ist. Dabei seien es nicht nur kleine Unternehmen, die Bedarf an Online-Marketing haben. „Für eine erfolgreiche Vermarktung im Netz geht es darum, immer neue Inhalte zu produzieren und Content sichtbar zu machen“, sagt er. Auch die Optimierung der Webseiten für Desktop-PCs, Tablets und Smartphones sei ein Muss, weil viele Menschen verschiedene Endgeräte nutzen. Auch gehe es darum, Web-Analyse-Tools zu nutzen, um zu sehen, wen man erreicht, wie lange die Website-Besucher auf der Seite bleiben und wie man neue Kunden erreichen kann. „Dabei muss man sich fragen, wie würde meine Zielgruppe mein Produkt suchen“, sagt Yilmaz. Dafür brauche es Inhalte und Keywords, die passten.

Der Bedarf sei sehr hoch und eine Internetagentur könne auf dem Weg helfen. „Ziel ist es, die Kunden in die Lage zu versetzen, ihre Webseite oder den Webshop selbst zu bearbeiten“, sagt er. Geschult werden die Kunden mit Video-Tutorials, die sich in der Pandemie bewährt haben. „Die Einarbeitung ist deutlich einfacher“, sagt Yilmaz. Die Videos seien einfach zu bedienen, die Kunden könnten es sich öfter anschauen. Der Geschäftsführer fügt aber hinzu: „Mir fehlt der persönliche Kontakt.“

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