Elberfeld-West Bezirksbürgermeisterin Gabriele Mahnert spricht über die Projekte, die 2022 in ihrem Stadtteil wichtig werden

Wuppertal · Wuppertal ist eine vielfältige Stadt: Auch wenn es gemeinsame Themen gibt, haben die zehn Stadtteile mit 69 Quartieren doch ihre eigenen, darunter erfreulichen, Nachrichten ebenso wie Herausforderungen und Probleme. Um eine Übersicht zu geben, was in diesem Jahr wichtig wird, fragt die WZ die Bezirksbürgermeisterinnen und -bürgermeister.

 Gabriele Mahnert (Grüne) ist die Bezirksbürgermeisterin von Elberfeld-West.

Gabriele Mahnert (Grüne) ist die Bezirksbürgermeisterin von Elberfeld-West.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Welche Entscheidungen stehen in ihrem Stadtteil an, welche Erwartungen haben sie an die Stadtverwaltung? Heute: Gabriele Mahnert (Grüne) aus Elberfeld-West.

Was wird in Elberfeld-West 2022 anders sein als 2021?

Gabriele Mahnert: In der BV Elberfeld-West wird es im Jahr 2022 einen Stabwechsel geben. Ich als erste grüne Bezirksbürgermeisterin werde mein Amt an Ellen Kineke von der CDU übergeben.

Auf welche Veranstaltungen und Termine freuen Sie sich am meisten?

Mahnert: Elberfeld-West ist ein Stadtteil, in dem sich viel bewegen und verändern wird, wenn es uns gelingt, die Stadtgesellschaft für die Bundesgartenschau zu gewinnen. Dafür werden wir in den nächsten Wochen in den Stadtteilen unterwegs sein und erklären, worin die Chancen liegen, welche Verbesserungen, Instandsetzungen und Aufwertungen zu erwarten sind, welche Belastungen wir dafür auf uns nehmen und warum es sich lohnt, in unsere Stadt zu investieren.

Mit welchen Themen wird sich die Bezirksvertretung schwerpunktmäßig befassen, stehen größere Entscheidungen an?

Mahnert: Unser Schlüsselprojekt ist die Jakobstreppe. Doch auch viele andere Schwerpunktthemen schleppen wir schon seit mehreren Jahren mit uns herum, dazu zählt noch immer der Weyerbuschturm. Die Sanierungskosten steigen durch die allgemeine Preissteigerung und jetzt muss erneut geschaut werden, wie finanzielle Lücken geschlossen werden können, um eine mal zugesagte Förderung auf neue Füße zu stellen. Der Verkehrslärm ist uns auch erhalten geblieben. Wir werden neu schauen müssen, inwieweit über eine Temporeduktion Wohngebiete entlastet werden können. Wie in jedem Jahr werden neue Entscheidungen darüber getroffen werden, in welche Instandsetzungen, vor allem von Spielplätzen, das vorhandene Budget fließt.

Was könnte dabei für Diskussionen sorgen, was könnte ein Aufreger-Thema im Bezirk werden?

Mahnert: Viele Themen in unserem Bezirk könnten gerne mehr Aufregung vertragen: Der Lärm der Autobahnen und Eisenbahn für die Anwohnerinnen und Anwohner, die drückende Hitze in engen Wohnvierteln wie dem Arrenberg, der Wassermangel für die Grün- und Waldflächen, die schleppende Einrichtung von E-Ladestationen, die buckeligen Fußwege, zu schnelles Fahren entlang der Schulwege zu den Grundschulen, die Feinstaubbelastung entlang der Hauptverkehrsstraßen, die Behinderungen für Fußgängerinnen und Fußgänger durch das Bürgersteigparken...

Bei welchen Problemen brauchen Sie Unterstützung von der Stadt oder anderen Stellen, weil sie außerhalb der Zuständigkeit der Bezirksvertretung liegen?

Mahnert: Gerade im Lärmschutz und bei den Tempoüberschreitungen brauchen wir mehr Unterstützung aus dem Ressort Verkehr. Übergeordnete Straßen liegen nicht in unserem Entscheidungsfeld, aber an diesen Straßen wird gewohnt, hier gehen Kinder zur Schule und zum Spielplatz, wechseln die Straßenseite und sind für sie schwer kalkulierbaren Risiken ausgesetzt. Hier brauchen wir Unterstützung und die Bereitschaft, auch unliebsame Entscheidungen mit uns gemeinsam zu tragen.

Und bei welchem Projekt wird die Zusammenarbeit mit den Bezirksbürgermeisterinnen und Bezirksbürgermeistern und Bezirksvertretungen anderer Stadtteile wichtig, um etwas zu erreichen?

Mahnert: Die fußläufigen Verbindungen oder auch die Radwegeverbindungen zu Einkaufszentren, zu kulturellen Einrichtungen und zu Schulen sollten wir stärker über Bezirksgrenzen hinweg denken, planen und harmonisch gestalten. Es gibt bezirkliche Bruchlinien, wie zum Beispiel für Radfahrende beim Übergang von der Nützenberger Straße zum Luisenviertel. Ein wichtiges stadtweites Thema ist zudem die Fortschreibung des Wuppertaler Nahverkehrsplans, der auf den Weg gebracht werden soll. Hier müssen sich alle Bezirksvertretungen und Bezirksbürgermeisterinnen stärker für die ÖPNV-Verbindungen zwischen den Stadtteilen und Quartieren einsetzen, um innerstädtische Autoverkehre zu reduzieren. Die großen Einkaufszentren, zum Beispiel am Otto-Hausmann-Ring und Steinbeck, müssen auch aus angrenzenden Quartieren ohne Auto erreichbar sein.

Ein kurzer Blick zurück: Was nehmen Sie aus dem Jahr 2021 mit?

Mahnert: Videokonferenzen sind inzwischen aus unserem politischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie ermöglichen, aus dem Homeoffice am politischen Diskurs teilzunehmen, Fachinformationen auszutauschen und damit auch stärker Beruf und politisches Ehrenamt miteinander in Einklang zu bringen.

Welche Überschrift möchten Sie im Jahr 2022 in der WZ über Elberfeld-West lesen?

Mahnert: „Elberfeld-Wests Bürgerinnen und Bürger freuen sich auf die Buga 2031“.

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