Ausstellung Pop-up-Ausstellung am Werth: Fotoarbeiten, Skulpturen und Gemälde

Wuppertal · Zweite Pop-up-Austellung mit sieben Künstlerin wurde im Werth 87 in Barmen eröffnet.

 Stellen im Werth 87 aus: (v.l.) Nabil Gharsallah, Kertin Haagmann, Georg Rose, Manfred Vogelsänger, Delia Dickmann, Gabriele Gerlich und Alexandra Kapogianni-Beth.

Stellen im Werth 87 aus: (v.l.) Nabil Gharsallah, Kertin Haagmann, Georg Rose, Manfred Vogelsänger, Delia Dickmann, Gabriele Gerlich und Alexandra Kapogianni-Beth.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Diese Kunst bleibt nicht lang. Das Ladenlokal am Werth 87 hat zur zweiten Pop-up-Ausstellung hier eröffnet, und neben käuflichen Kunstwerken bringt es noch mehr in Barmens City: die Frische des Neuen und den Reiz der Kürze.

Georg Rose, selbst auch Künstler, hat das Konzept schon anderswo, etwa in Elberfeld, für Kunst realisiert. Erst bei der ersten Barmer Ausgabe letztes Jahr aber organisierte er eine Schau gemeinsam mit Werken von Kollegen. Als Thomas Helbig von der IG City Barmen auf ihn zukam, sei er sofort interessiert gewesen: „Wenn du einen passenden Laden hast: Gern!“ Der wurde gefunden und zog auch viel Publikum an, so dass nun die Fortsetzung mit neuen Künstlern folgt.

Im Eingang grüßt farbenfroh eine Skulptur von Kerstin Haagmann, die 2019 zu den Teilnehmern gehörte und weiter vertreten ist. Skulpturale Werke (aus Gips oder Metall) zeigt ansonsten Alexandra Kapogianni-Beth und zwar, wie man sagen könnte, mit klassischem Touch.

„Manchmal werde ich gefragt, ob das wirklich mythologische Motive sind“, erzählt sie - und bestätigt es lachend. „Ich bin Griechin“, ergänzt sie in Anspielung auf ein Stück wie ihren „Minotaurus“ oder auch ihr Seepferd. Verniedlichend, wie es im sonst üblichen Suffix „-chen“ anklingt, hätten die alten Griechen dieses Tier keineswegs gesehen. Überhaupt nicht niedlich und ohne antiken Bezug, vielmehr prägnant und wie in Bewegung scheint besonders ihr Pferdekopf - Titel: „Auf der Flucht“.

Manfred Vogelsängers Material sind Fotos, seine Methode sind, wie er sagt, „Zerstörungsprozesse“. Bilder legt er über Monate in Wasser oder setzt sie sonstigen Naturvorgängen aus. Freilich nicht ohne regelnde Eingriffe, die das Ergebnis in seinem Sinne lenken. Das berühmte Abbild von Audrey Hepburn erscheint nach dieser Prozedur noch klar erkennbar; anders das Farbenspiel einige Rahmen weiter, dessen einfallsreichen Ursprung, ein altes Fernseh-Testbild, man sich erst verraten lassen muss.

Konzept: Kurz öffnen, locken
und dann wieder weg

Nicht um Prozesse oder Nachbereitung geht es bei Delia Dickmann, sondern um die sorgfältige Vorbereitung der Aufnahme - nicht zuletzt der Größenverhältnisse. Es sind besondere „Models“, die sie vor fotogenen Kulissen wie etwa Gondeln in Venedig in Szene setzt: Barbiepuppen, für die sie je nach Land auch passende Kostüme gestaltet. Die Perspektive so zu wählen, dass die Puppe vorn etwa so groß wirkt wie der echte Wigwam im Hintergrund, als könnte sie diesen gleich betreten: Das gehört zum Prinzip dieser Inszenierungen.

Nabil Gharsallahs „The Cafe Bar of Liberty“ wirkt zugleich wie Statement und Spiegelung - pro Lebensfreude. Seine sinnlichen Szenen nutzen jede Gelegenheit zur Farbigkeit, selbst noch die Schatten im Gesicht.

Vielleicht am meisten Abstraktheit bringt Gerlinde Gerlich in den Pop-up-Store: Je eine Farbe in vielen Schattierungen dominiert bei ihren Gemälden wie „Suche“ oder auch „Brücke“; bei Letzterem scheint solch ein Bauwerk angedeutet in einer Linie, die sich als einzig recht konkretes Element durchs Bild zieht.

Und Georg Rose selbst entdeckt abstrakte Form im Alltag: Ein abgestelltes Holzgestell, eine Reihe aus drei Türen werden in seinen Fotos zu streng geometrischen Motiven.

Die Auswahl Kunst, die hier am Werth derzeit zu sehen ist, ist vielfältig, zugänglich und nicht zuletzt verkaufstauglich. Das passt gut zum Pop up-Konzept, das im Handel ja auch generell für Aufmerksamkeit sorgt: Kurz öffnen - locken - wieder weg.

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