Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft Experten diskutieren das Thema Wohnen in Wuppertal

Wuppertal · Das Wohnen von morgen berücksichtigt Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Wer von der Zukunft spricht, muss zeitgleich über die Förderung von Nachwuchs reden – zwei Themen, die Ina Scharrenbach, NRW-Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung mit Experten aus der Branche zum Tag der Wohnungswirtschaft am Solar Decathlon diskutierte.

 Wer von der Zukunft spricht, muss zeitgleich über die Förderung von Nachwuchs reden, so die Experten.

Wer von der Zukunft spricht, muss zeitgleich über die Förderung von Nachwuchs reden, so die Experten.

Foto: Michael Mutzberg MM

Ihr Ziel ist die Entwicklung eines digitalen CO2-Gebäudepasses. „Wenn ein Gebäude gebaut ist, wollen wir wissen, wie viel CO2 in der Entstehung steckt“, erklärt sie. Beim Thema Erneuerbare Energien werde die Solarpflicht kontrovers diskutiert, berichtet Philip Engelhardt, Professor für Gebäudeenergietechnik an der EBZ Business School. „Wenn wir den Fokus auf Bestandsgebäude setzen, werden Mieterstromprojekte wichtig. Sie haben sich noch nicht durchgesetzt.“ Mieterstrom ist der Strom, der von Solaranlagen auf dem Dach eines Gebäudes erzeugt und direkt genutzt wird. Es müssten stärkere Anreize geschaffen werden. Ein Punkt, der bei Ina Scharrenbach Einwände auslöst: „Eine Pflicht ist Pflicht. Da kann man dann nicht mehr fördern“, sagt sie.

Sie will stattdessen auf Rezyklate setzen – Stoffe, die aus einem recycelten Material bestehen. „Wir müssen Rezyklate so gängig bekommen, dass sie auch im Hochbau verbaut werden dürfen“, so die Ministerin.

Oliver Zier, Geschäftsführer der GWG Wuppertal, ist die Ausrichtung auf Quartiersentwicklung wichtig. „Dafür brauchen wir öffentliche Förderung“, sagt er. Herausfordernd sei es, so Scharrenbach, viele Eigentümer eines Quartiers miteinander ins Gespräch zu bringen – das sei auch Aufgabe der Kommune. Felix Huber, Professor für Bauingenieurwesen an der Bergischen Universität, sieht die Aufgabe bei der Wohnungswirtschaft, Mobilitätskonzepte vorzulegen. „Die Wohnung ist Ausgang und Ende einer jeden Reise. Das Angebot bestimmt, welches Verkehrsmittel ich wähle.“

Einig sind sich die Experten bei der Förderung von Nachwuchs. Viele junge Menschen würden bei der Vielfalt an Berufen den Überblick verlieren, so Scharrenbach. Mehr Hilfestellung lautet deshalb Felix Hubers Devise. „Wir müssen schneller werden“, sagt er – und spricht über neue Studiengänge. Scharrenbach: „Wir müssen außerdem schauen, ob das, was man lernt, auch das ist, was man im Beruf braucht.“ Ihr Fazit zum Fachkräftemangel: Es wird einen Kampf der Branchen um die besten Köpfe geben.

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