Junior Uni „Die Junior Uni ist äußerst unterstützungswürdig“

Unternehmer Jörg Mittelsten Scheid, Ehrenvorsitzender des Beirates der Vorwerk & Co. KG, stand der Bildungseinrichtung anfangs skeptisch gegenüber. Heute ist er vollkommen überzeugt und langjähriger Förderer.

Von der Junior Uni überzeugt: Jörg Mittelsten Scheid.

Von der Junior Uni überzeugt: Jörg Mittelsten Scheid.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Herr Mittelsten Scheid, in diesem Jahr feiert die Junior Uni ihren zehnten Geburtstag. Sie waren damals skeptisch, dass das Projekt erfolgreich sein könnte. Warum?

Mittelsten Scheid: Das hatte drei Gründe. Von Michael Winkhaus vom Carl-Fuhlrott-Gymnasium wusste ich, wie schwer es ist, andere Schulen für die Sternwarte des Gymnasiums in Cronenberg zu interessieren. Zweitens habe ich andere Schulleiter gefragt. Sie sagten mir, dass Lehrer mit ins Boot geholt werden müssten, die sich nicht dagegen sträuben dürfen, weil sie sonst das Gefühl entwickelten, man greife in ihre Kompetenz ein. Und drittens hatten Schüler auch damals schon kaum Zeit, neben der Schule noch anderen Aktivitäten nachzugehen. Deshalb habe ich Herrn Ziegler gesagt: „Das wird nichts.“

Und jetzt wird die Junior Uni zehn Jahre alt.

Mittelsten Scheid: Ja, ich habe mich vollkommen geirrt.

Heute sind Sie einer der treuesten Unterstützer der Junior Uni.

Mittelsten Scheid: Ich finde sie auch äußerst unterstützungswürdig.

Angesichts der rein privaten Finanzierung der Uni ist diese Hilfe aus der Bürgerschaft dringend notwendig. Müsste Ihrer Meinung nach nicht auch das Land helfen?

Mittelsten Scheid: Ja, der Staat hat einen Bildungsauftrag, dessen er sich allerdings zu einfach entledigt, wenn ich beispielsweise an Experimente wie Schreiben nach Gehör denke. Das sind nach meiner Meinung Experimente an Schulkindern, die mit grotesken Argumenten begründet wurden.

Aber wenn der Staat, das Land NRW, mit bezahlen würde, bestünde die Gefahr, dass er auch bei den Inhalten und Methoden mitreden wollte.

Mittelsten Scheid: Nein, das dürfte nicht geschehen. Die Junior Uni muss frei bleiben. Aber eine gewisse finanzielle Grundausstattung durch den Staat wäre beruhigend. Sonst bleibt immer eine wirtschaftliche Unsicherheit. Wenn die Junior Uni so gut läuft wie bisher, glaube ich fest daran, dass es weitergehen wird.

Was gefällt Ihnen persönlich am besten an der Junior Uni?

Mittelsten Scheid: Ich schaue mir mit großem Interesse an, was dort angeboten wird. Und es ist begeisternd, die kleinen Studenten und ihre Dozenten bei ihrer Arbeit zu sehen.

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