Illegales Radfahren Cronenberg verärgert über Mountainbiker

Cronenberg. · Die Bezirksvertretung Cronenberg hat sich nun mit dem Thema beschäftigt. Die illegalen Radfahrer beschädigen den Wald.

 Eine Mountainbikerin springt Bikepark Hahnenklee am Bocksberg in Goslar-Hahnenklee im Harz (Niedersachsen). Illegale Fahrten im Burgholz oder dem Gelpetal gefährden dort die Vegetation.

Eine Mountainbikerin springt Bikepark Hahnenklee am Bocksberg in Goslar-Hahnenklee im Harz (Niedersachsen). Illegale Fahrten im Burgholz oder dem Gelpetal gefährden dort die Vegetation.

Foto: Julian Stratenschulte

Waldschäden, die im Burgholz durch Mountainbike-Fahrer verursacht werden, erhitzen in Cronenberg die Gemüter. Revierförsterin Leonore Gärtner hatte der WZ bereits Ende März die Schäden im Wald gezeigt, die von schwarzen Schafen verursacht werden, die sich mit ihren Sport-Rädern abseits der Wege austoben. „Das Burgholz ist ein Naturschutzgebiet“, so die Försterin. Hier dürften daher nur die offiziellen Wander- und Fußwege benutzt werden.

Legale Strecken beenden nicht illegales Fahren

Doch in der Praxis sieht das im Burgholz und auch im Gelpetal noch immer anders aus. Die SPD wandte sich daher in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Cronenberg mit einer Anfrage an die Verwaltung. Fraktionssprecher Hans-Peter Abé will darin unter anderem wissen, ob es nicht sinnvoll ist, gesonderte Strecken für Mountainbiker auszuweisen. Die gibt es allerdings im Kothener Wald in Barmen bereits – ohne dass sich damit das Problem der illegalen Downhill-Fahrten gelöst hätte.

In der Sitzung äußerten die Lokalpolitiker auch ihre Beobachtungen zu dem Ärger-Thema. Regina Orth von den Grünen stellte fest: „Ortsansässige Fahrer haben Einstiege zu den Strecken markiert. So kommt es zu einem regelrechten Tourismus.“ Die „Trails“ seien auch in entsprechenden Apps vermerkt. Oliver Wagner (SPD) wollte die Mär aus der Welt räumen, dass sich an dieser Stelle Jugendliche daneben benehmen: „Das sind Erwachsene mit teuren Rädern.“

Die Cronenberger Bezirkspolizei hat bereits Versuche unternommen, illegale Fahrer zu stellen. So berichteten die Beamten im Gremium, wie sie sich an einschlägigen Stellen vergeblich auf die Lauer gelegt hätten. Eine Verfolgung im Wald sei zudem sehr schwierig: „Wir können diese Fahrer mit unseren Klapprädern nicht verfolgen.“

Die Förster beteuern, dass die Reifen der Räder besonders bei feuchter Witterung tiefe Rinnen in den Waldboden ziehen. So werden Baumwurzeln freigelegt, was auf Dauer zu Erosionsschäden führt. Auch Wild wie Rehe, Dachse, Füchse und Wildschweine sollen nicht abseits der Wege aufgeschreckt werden.

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