Wuppertal BHC-Arena im Wicküler-Park: Erstes Gutachten liegt vor

Wuppertal · Die Stadtspitze will das Projekt vorantreiben: Eine neue Arena für Wuppertals Handball-Bundesligisten Bergischer HC soll her. Zum möglichen Standort Wicküler Park gibt es nun ein Gutachten.

 Die obere Fläche des Wicküler Parks könnte Standort einer Multifunktionshalle sein.

Die obere Fläche des Wicküler Parks könnte Standort einer Multifunktionshalle sein.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Im April berichtete die WZ über erste gemeinsame Überlegungen der Stadt Wuppertal, des Handball-Bundesligisten Bergischer HC sowie der Clees-Gruppe zum Bau einer Mehrzweckhalle mit 5000 bis 6000 Zuschauerplätzen auf dem oberen Teil des Wicküler Parks. Ein externer Gutachter hat inzwischen ein Projekt- und Betriebsführungskonzept erarbeitet, das die Verwaltung den Mitgliedern des Finanzausschusses für die Sitzung am 16. Juni vorlegen wird. Die Stadtspitze will das Projekt vorantreiben und hat den Wicküler Park als einen Standort bezeichnet, der „hervorragend geeignet“ sei.

Frühere Pläne für den Bau einer BHC-Arena an der Grenze zwischen Vohwinkel und Solingen waren unter anderem an steigenden Kosten für die erforderlichen Grundstücke gescheitert. Der BHC stoppte daraufhin vorerst die Standortsuche. Im Vorfeld hatten die Städte Wuppertal und Solingen weitere potenzielle Standorte geprüft und bewertet - der Wicküler Park stand damals noch nicht auf der Liste.

 „Von allen Flächen, die wir bisher untersucht haben, ist es die geeignetste“, sagt nun Stadtdirektor Johannes Slawig. Oberbürgermeister Andreas Mucke spricht von einem sehr guten Projekt, wenn es wirtschaftlich darstellbar sei. Mit ins Boot will die Stadt die Historische Stadthalle Wuppertal GmbH holen, denn die Halle soll nicht allein Handballfans anlocken, sondern auch als Ort für Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen professionell vermarktet werden.

Jörg Föste, Geschäftsführer Sport des Bergischen HC, sieht für Hallen in der geplanten Größenordnung Bedarf. Es werde eine Zeit nach der Coronakrise geben, die vielleicht gar nicht so schlecht für das Projekt sei, wie es aktuell den Anschein habe, glaubt Föste. Den Bau einer modernen Halle mit einer entsprechenden Kapazität sieht der BHC als Voraussetzung, um den Handballclub wirtschaftlich und sportlich weiterzuentwickeln. Der BHC trägt zurzeit seine Heimspiele in der Wuppertaler Uni-Halle, der Solinger Klingenhalle und dem ISS-Dome in Düsseldorf aus – keine dieser Sportstätten ist von ihrer Ausstattung oder ihrem Standort ideal.

Andreas Mucke gibt zu bedenken, dass alle Großveranstaltungshallen defizitär seien, würden die Investitionskosten eingerechnet. Die externen Gutachter haben weiteren Prüfungs- und Klärungsbedarf für den Standort Wicküler Park angemeldet. Dies betreffe insbesondere die Höhe der Baukosten, die Möglichkeiten zur Einwerbung von Fördermitteln, die Renditeerwartung des Eigentümers sowie die Möglichkeit der Erwirtschaftung weiterer Einnahmen aus Logen und Namensrechten für die Arena. Die Gutachter kommen zu dem Ergebnis, dass eine Finanzierungslücke besteht und eine solche Halle voraussichtlich nicht wirtschaftlich zu betreiben sei. „Es müssen noch wesentliche Voraussetzungen von allen Partnern geschaffen werden“, so Mucke.

Dass der Wicküler Park gut an den Öffentlichen Nahverkehr angebunden ist und abends und an Wochenenden viele Parkplätze zur Verfügung stehen, spricht für den Standort in Unterbarmen. Der Bau einer BHC-Arena würde eine Änderung des geltenden Planungsrechts erfordern. Aktuell weist der Bebauungsplan 381 - Mauerstraße - ein Industriegebiet aus. Entscheidend wird auch die Frage sein, ob das Vorhaben nachbarschaftsverträglich umgesetzt werden kann.

Es lohne sich, dass Projekt der BHC-Halle weiterzuverfolgen, weil es Chancen zur Steigerung der Attraktivität der Stadt und zur Belebung des Quartiers und des Wicküler Parks biete, so Andreas Mucke. Johannes Slawig erwartet, dass bis zum Frühjahr 2021 die zentralen Fragen zur Finanzierbarkeit und Machbarkeit geklärt sein werden. Es sei kein schnelles Projekt, aber ein Projekt, das die Anstrengungen wert sei, ist sich Johannes Slawig sicher.

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